Der Hannoveraner ist die zahlenmäßig stärkste europäische Warmblutzucht. In den vergangenen Jahrzehnten zählte der hannoversche Zuchtverband dank der durch die World Breeding Association for Sport Horses (WBFSH) registrierten und analysierten Sporterfolge seiner Vertreter zu den erfolgreichsten Reitpferdezuchten in den Disziplinen Springen und Dressur.
Die Hannoveraner werden meist im Dressur-, Military- und auch Springsport eingesetzt, wo sie dann auch ziemlich erfolgreich sind.
Exterieur
Der Hannoveraner ist ein typisches modernes Sportpferd im Rechteckformat (länger als hoch). Das Zuchtziel wird sehr vage mit Ein für alle Zwecke geeignetes, edles, korrektes, großrahmiges Warmblutpferd mit gutem Temperament und Charakter beschrieben. Auch bedingt durch diese weit gefasste Definition existiert eine Bandbreite von unterschiedlichen Typen, die vom harten, blutgeprägten Pferd bis zum sogenannten Kommandeurspferd (besonders großrahmiger, stämmiger Typ) reichen.
Interieur
Der Hannoveraner zeichnet sich durch ein exzellentes Gangwerk aus, das ihn für den großen Sport prädestiniert. Er ist sowohl in der Dressur als auch im Springsport auf höchstem Niveau einsetzbar und gilt als gelehrig, ausgeglichen, aber auch temperamentvoll.
Zuchtgeschichte
Die Hannoveranerzucht lässt sich zurückverfolgen bis ins 15. Jahrhundert. Damals wurden vor allem Pferde aus Spanien zur Zucht herangezogen. Die Grundlage für die heutige Zucht stellt die Gründung des Landgestüts Celle am 27. Juli 1735 mit Einführung seines Zuchtbuches dar. Kennzeichnend war und ist für die Hannoveranerzucht die vorrangige Haltung von Zuchtstuten bei bäuerlichen Züchtern, unterstützt durch das Landgestüt und dessen Deckstationen. Bis in die frühe Nachkriegszeit war noch ein in allen Belangen der Landwirtschaft einsetzbarer Pferdetyp Schwerpunkt der Zucht, heute gerne als schweres Warmblut bezeichnet. Nach der weitgehenden Mechanisierung der Landwirtschaft wurde die Zucht auf den neuen Sporttyp umgestellt, vor allem durch Einsatz von Vollblütern und Trakehnern als Veredler. Die Hannoveranerzucht war damit Trendsetter für die übrige deutsche Warmblutzucht.
Zuchtverband
Der Hauptsitz des Hannoveraner-Verbandes liegt in Verden. Dort werden auch in großen Veranstaltungen Körungen, Turniere, und Auktionen veranstaltet.
Auf der Eliteauktion im Herbst 2007 wurde als Spitzenpreis 400.000 Euro für Argentinia von Stephan Aust aus den USA geboten. 92 Pferde wurden für durchschnittlich 45.967,39 Euro, sowie 53 Fohlen für durchschnittlich 6.213,20 Euro verkauft. Insgesamt wurden im Herbst 2007 4.229.000 Euro für Pferde und 329.300 für Fohlen umgesetzt.
Wichtige Daten
Ursprung: Deutschland, 15. Jahrhundert
Hauptzuchtgebiet: Niedersachsen
Verbreitung: in Europa stark verbreitet, ca. 450 Zuchthengste und ca. 17.600 Zuchtstuten
Stockmaß: 148–180 cm
Farben: Braune, Rappen, Füchse und Schimmel
Haupteinsatzgebiet: Dressur- und Springsport
Quelle: Wikipedia