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#1

Selbständig sein

in » Auf dem Heuboden 05.01.2008 18:18
von halischen1 | 7.728 Beiträge | 7728 Punkte

Hallo alle zusammen,
ich habe ja auch schon einige Male überlegt ob es nicht sinnvoll wäre sich selbständig zu machen. Aber ich habe da sehr viel Respekt vor.
Wie war das bei Euch??? Was hat euch dazu bewegt und wie handhabt Ihr das mit Euren Pferden und Familien? Wieso habt Ihr Euch für diesen Beruf und der Selbständigkeit entschieden?? Hattet Ihr jemanden an Eurer Seite der Euch ein bischen unterstützt hat? Mich hält eigentlich davon ab, das ich nicht weiss wie ich es anpacken soll, mit Steuern etc....
Wer weiss, vielleicht fasse ich doch mal Mut.....
...............

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#2

RE: Selbständig sein

in » Auf dem Heuboden 08.01.2008 10:43
von mauzi

Hallo, Cheri- ob dir zur Selbständigkeit geraten werden kann hängt sicher stark vom Fachgebiet ab und davon, welche Ansprüche/Notwendigkeiten für dein Leben bestimmend ist. Da ist sicher pauschaler Rat nicht so einfach.

Bei mir war das damals so, dass sich das ergeben hat, da meine Firma, in der ich angestellt war in Liquidation ging, aber mein Fachbereich von der Auftrags/Umsatzlage ganz gut dastand. Da ich zu dem Zeitpunkt schon recht viel spezielle Fach-Erfahrung hatte, hab ich dann die Verträge übernommen und mit einem Partnerbüro (NAN) weitergemacht.
Allerdings hab ich im privaten nicht genau hingeguckt. Da tun sich dann vom privaten Umfeld Erwartungen auf, die ich dann nicht erfüllen wollte/oder eingesehen hab, die mich fast ruiniert hätten,wenn ich icht die Notbremse gezogen hätte. Solide Betriebseinnahmen heissen eben nicht unbedingt privater Wohlstand für alle.
Finanzielle/emotionale Unterstützung hatte ich im familiären Umfeld nicht. Nur mit meinem Bruder konnte ich mich mal austauschen.
Trotzdem würde ich mich, wenn die Voraussetzungen/Bedingungen stimmen, wieder selbständig machen.

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#3

RE: Selbständig sein

in » Auf dem Heuboden 09.01.2008 23:44
von Ute

Hy,

mein Mann hatte die Chance beruflich in seiner Firma einzusteigen, da
der Chef verstarb und die Tochter es nicht alleine weiterführen wollte.
War ja auch eine relativ grosse Firma. Leider hörte mein Mann nicht auf
mich. ER wollte es mit einem Kollegen zusammen machen und der Tochter,
aber der Kollege war in der Firma nicht gerade sehr beliebt. Ich sagte gleich
das wird nix und so war es auch. Die Tochter hatte mir mal gesagt, als
ich zur Aushilfe Telefondienst gemahct habe, wäre mein Mann alleine gekommen
dann okey. Sagte aber auch, das sie es immer noch im Hinterkopf hätte, das
Ingo evtl. eines Tages einsteigen könnte.
Da ich nach der Geburt von Lukas nicht so in meine alte Firma zurück konnte, wie ich
es gerne wollte und in Ingo´s Firma ein 400 Euro Job frei wurde, weil die Firma
zu einem neuen Standort zog und ihre Dienste erweiterte, fing ich dort an. HIntergedanke
war auch, zu sehen wie ist das Arbeiten mit seiner Chefin. Ich wusste das sie nicht einfach
ist, aber das es so schlimm war, hat mich dann doch erschreckt. Hinzu kam, das ich einen Kollegen hatte, der zwar Rentner war, aber eben aus der Branche kam, wo man mich erst neu anlernen musste ( Fahrkatenverkauf für die Eurobahn, DB und ICE ) und der ständig mich mobbte. Dabei sagten mir ganz oft die Leute "ein Glcük das Sie hier heute sind. Ihr Kollege ist immer so unfreundlich". Die Arbeit machte Spaß und auch der Umgang mit den Leuten. Aber
der Kollege und dann die Chefin ( beide verstanden sich prächtig ) da hatte ich null Chancen.

Was also machen. Wer nimmt eine Mutter mit einem 2 jährigen Kind ?
Ich also Nebengewerbe angemeldet und eine Anzeige geschaltet, das ich Hilfe im Garten anbiete.
Das war das was ich gelernt habe und wo ich durchgehend bis zur Geburt tätig war.Ratz fatz klingelte das Telefon und ich hatte die ersten Aufträge.
Ich weiss es noch wie heute. Im Bahnhof legte ich auch kleine Zettel aus, wo ich meine Hilfe anbot.
Es war ein Montag. Ich hatte Dienst. Da kam mein Kollge herein und machte mich an, was mir einfallen könnte eine Anzeige aufzugeben. Ob ich auch alles ordentlich angemeldet hätte. Da platze mir der Kragen und ich sagte das es mir reicht. Ich kündige. Ich habe genug Aufträge. Da schaute er nur ganz gross und so hätte er es ja nicht gemeint. Aber ich.
Als die Chefin kam, fragte ich, ob ich sie mal kurz sprechen könnte. Keine Zeit. Schon wie sie zu mir war, wusste ich, das der Kollege sie schon vorgewarnt hatte. Da sagte ich nur noch, ab morgen bleib ich heim. Ihre Antwort : ist gut und weg war sie wieder.

Mit anderen Kolegen sprechen wie man jetzt weiter in Sachen Selbstständigkeit verfährt ? Fehlanzeige, die halten hinter dem Berg. Dabei hatte ich soooo viele Fragen. Was soll ich nehmen ? Wie schreibe ich eine Rechnung ? Was bekommt das Finanzamt ? An was muss ich noch alles denken ?
Ich suchte mir im Internet ein grosses Forum wo diese Themen besprochen wurden. Katastrophe. Die haben einen nur noch mehr verunsichert.

Was willst Du machen cherie ? Möchtest Du nebenberuflich Arbeiten oder soll es doch mehr sein ? Wieviel verdienst Du ungefähr im Monat ?

Ich hatte das Glück noch dazu, das mich 14 Tage nach meiner Kündigung die Stadt anrief und mir Aufträge erteilte. Da bekomm ich ab dem 1.4. das dritte Mal den Auftrag für drei Ortsteile.
Im ersten Jahr hatte ich auch einige Privatkunden. Im letzten Jahr kamen noch einige neue hinzu, weil man mich praktisch weiterreichte
Werbung in der Zeitung mach ich dieses Jahr nicht mehr, weil ab März die ersten Aufträge schon da sind. Visitenkarte, Webseite und Werbung auf dem Auto reichen mir völlig.

Erzähl mal ein bischen, dann kann man auch ein paar Tipps mehr geben. Ich gebe meine Erfahrungen gerne weiter.

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#4

RE: Selbständig sein

in » Auf dem Heuboden 10.01.2008 15:49
von halischen1 | 7.728 Beiträge | 7728 Punkte

Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für die Antworten!!
@Ute:
Ich habe noch gar keine Ahnung was ich machen wollen würde. Denke aber ein Nebengewerbe wäre das vorstellbare: Mit 2 Kindern und meinem Mann der ja eh schon vollzeit arbeitet sollte schon jemand für die Kinder bleiben. Am liebsten würde ich was mit Tieren machen, aber in diesem Bereich habe ich noch nichts gelernt. Interessieren tut mich z.B. Chiropraktik oder Physio bei Tieren. Aber ich denke das ist nicht wirklich realistisch. Möchte auch nicht einen Laden aufmachen, in dem ich 5 oder 6 Tage die Woche stehen muss. Am besten wäre etwas das ich von zu Hause machen kann. Vielleicht einen Verkauf (keine Ahnung). In deinem Beitrag hast Du so schön über die Fragen geschrieben. Genau diese sind es die mich auch interessieren. Mein Papa hat einen Lottoladen und ist mit diesem auch 7 Tage die Woche ausgefüllt. Genau das möchte ich nicht.
Wäre für alle Sparten offen. Gelernt habe ich damals Bürokauffrau, denke aber das dieser Markt überfüllt ist. Hatte auch schobn drüber nachgedacht evtl. in Auktionshäusern zu verkaufen. Hatte auch schon einen Lieferanten. Ich habe auch einen sehr skeptischen Mann. Er hat es mir letzten Endes ausgeredet. Ich möchte aber auch nicht mehr nur zu Hause rum sitzen und nichts tun. Muss ein wenig dazu verdienen. Denn mein Pferd möchte ich mir schon halten. Und ohne Moss nix los. Bis jetzt ging es mit dem Gehalt von meinem Mann aber auf lange Sicht ist es doch nicht zu halten. Zumal auch unsere Wohnung so teuer geworden ist.
Ich habe ein wenig skepsis davor, eine Freundin hat sich auch selbständig gemacht mit einem Lädchen und der Laden läuft gut. Sie hat aber auch noch keine Kinder. Mit Kinder??? Ich weiss nicht. Hatte letztens die Idee mit meiner Schwester einen Call a Cake auf zu machen. Kuchen auf Bestellung geliefert. Na ja wüsste auch nicht ob das läuft. Ist schon alles nicht so einfach....

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#5

RE: Selbständig sein

in » Auf dem Heuboden 10.01.2008 16:30
von Lucylou1979

Hallöchen Ihr Lieben.

Vielen lieben Dank für Deine super Ausführung Ute.
Was ich vor allem sehr wichtig fand bei Deinem Beitrag, sich selbst die Fragen zu stellen, aus welchen Grund man es machen möchte, was man machen möchte und wie viel man arbeiten möchte.
Und was man eigentlich persönlich davon haben möchte, ob es einem die kreative und seelische Befriedigung geben soll, ich brauch das ja nicht tun, wenn es mir keinen Spaß macht.

Ich denke hinter dem Selbstständig machen steht immer, irgendwie, vielleicht liege ich da auch falsch, ist zumindest bei mir so, die persönlich freie Entfaltung, das Weiterentwickeln und Ausbauen meines Wissens und Handeln auf der Ebene, die mir wirklich Spaß macht.

@cherie

Klar ist das ein Vollzeitjob mit Familie, aber auch nebenberuflich gibt es schöne Möglichkeiten Geld zu verdienen.
Freie Zeiteinhaltung, obwohl man natürlich daran denken sollte: Keine (eigene) Leistung, auch kein Geld.
Terminarbeit (freie Zeiteinteilung) und noch viele Gründe mehr.
Es wird aber auch mal Durststrecken geben. Das ist schon klar.

Ich habe das alles jetzt vor mir, in solchen fachlichen Sachen ist Ute wirklich der richtige Ansprechpartner.

Hier spiegeln sich lediglich meine Gedanken dazu wider.

Deine Gedanken zu Chiropraktik oder Physio sind durchaus realistisch, mach dich doch nicht so fertig.
Jedoch sind diese beiden Themen schwer zu verwirklichen, ich habe das mit der Physio durch, lange Lernprozesse, kostspielige Ausbildungen (lasse mich auch gern eines Besseren belehren).

Es verlangt niemand von Dir, das Du 6 Tage die Woche in einem Laden stehst!!!

Deine Gedanken mit dem Verkauf, von zu Hause aus(Franchising oder ähnliches), schmeiß mal ganz schnell in die Mülltonne.
Ebenso „Auktionär“ zu werden. Viel Eigenkapital und nix dahinter. Ich bin mit solchen Sachen sehr vorsichtig geworden, habe es grade selbst erlebt, da ich auch einen Teil meiner zukünftigen Selbstständigkeit mitfinanzieren wollte, habe es aber ganz, ganz schnell in den Müll gehauen.
Das Dein Mann da skeptisch ist kann ich verstehen und vollkommen mit Recht!!

Klar möchte ein Pferd unterhalten werden und auch selbst möchte man sich mal was gönnen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, sich das nicht selbst erarbeitet zu haben.
Ich habe das Gefühl, bitte korrigiere mich, dass Du grad an einem Punkt in Deinem Leben angekommen bist, einen Teil von Dir selbst zu finden und zu verwirklichen. Vollkommen in Ordnung.
Skepsis ist immer gut und Deine Fragen einen Laden auf zu machen mit Kinder ist total berechtigt, Du hast ja selbst geschrieben, das es nebenberuflich sein soll, damit Zeit für Pferd und Familie bleibt und mit einem Laden hast Du das garantiert nicht mehr.

Von der Idee einen Lieferservice mit Deiner Schwester auf zu machen, würde ich persönlich abraten, es kann immer mal Streit geben, grad um Geld und Arbeitsleistung, und schon gar nicht mit Familienmitgliedern, auch wenn man sich sehr gut versteht.
Und bedenke dabei solche Sachen wie: Miete, Einkäufe, Autokosten, Versicherungen etc. was da auf Dich zukommen würde an Ausgaben.
Da arbeitest Du nur um die laufenden Geschäftskosten zu decken!!!
Toller Job.

Du bist Bürokauffrau, hast Ahnung von Buchhaltung/Steuer eventuell, „vermiete“ Dich doch einfach als Urlaubs-/Schwangerschaft- Vertretung in Tierarztpraxen, Reitställen in Deiner Umgebung, als Buchhaltung in Kuhställen, einzelne Bauern. Wäre meine Idee.
Gern auch per PN mehr.

Bewirb Dich als Aushilfe bei Reitställen um „reinzukommen“ in die Tierberufe.
Vielleicht sogar eine Ausbildungsstelle als Tierpfleger/in.

Sind eben nur meine Gedanken dazu.

Es ist wirklich alles nicht so einfach.

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