Ein hübsch heißes Eisen. Emotional betrachtet wäre ich vermutlich die erste, die mit einem Kofferraum voll Hengstis aus dem Tirolurlaub käme.
Rational betrachtet: Wenn diese Fohlen bis zur Schlachtung ein artgerechtes Leben führen können und vor Ort (sprich, kein Schlachttransport) geschlachtet werden, haben sie den meisten fleischliefernden Tieren gegenüber einen gewaltigen Vorteil.
Bei uns in der Gegend gibt es einen Pferdemetzger, der für seine "Produktion" züchtet. Es ist ein komisches Gefühl, diese Fohlen zu sehen- aber sie werden supergut gehalten. Offenstall, riesige Weiden etc. Schlimm find ich die Fohlenüberproduktion in den Tourismusgebieten, erst was zum Streicheln für die Sommerfrischler- und im Herbst auf den Transport...
Da wäre evtl. ein Eingreifen der Zuchtverbände gefragt. Paralell dazu ist die Arbeit seriöser Schlachtfohlenaufkäufer sicher sinnvoll. Nur ist das wieder das übliche Problem: Je mehr "vorne" aufgekauft wird, wird "hinten" produziert...
Und, unsere Kuscheltieremotionen beiseite gelassen: Für uns ist es undenkbar, ein Pferd oder einen Hund zu essen- aber die meisten kaufen lecker Hähnchen aus dem Geflügel-KZ, ohne mit der Wimper zu zucken. Auch Rinder oder Schweine in Massentierhaltiungen haben ein Horrorleben- und einen Horrortod.
Ich persönlich könnte weder ein Huhn noch ein Pferd schlachten (jaaa, crinblanc kann auch zimperlich sein )- meine persönlich Konsequenz daraus ist es, überhaupt kein Fleisch zu essen und bei anderen tierischen Produkten (Milch, Eier) auf die Herkunft zu achten. Ich hab mehr Verständnis für Leute, die ihre "eigenen" Tiere essen, denen sie davor ein möglichst artgerechtes Leben geboten haben, als für andere, die lieber gar nicht wisen wollen, wo das sauber abgepackte Fleisch in der Kühltheke denn herkommt.
Und es wird nicht verwundern, daß ich sämtliche "Fleischskandale" mit einer nicht unerheblichen Genugtuung betrachtet habe.
Lg, crinblanc