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#1

Schlachtfohlen

in » Zucht 23.04.2009 17:19
von kiwi | 299 Beiträge | 299 Punkte

Damit wir in Samurays Thread nicht vom eigentlichen Thema abkommen, mache ich hier mal ein neues auf :

Es gibt einige Vereine, die sich der Rettung von Schlachtfohlen verschrieben haben.
Was haltet ihr von diesem Engagement? Glaubt ihr, dass es wirklich hilft oder ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein?

Was haltet ihr davon, dass Leute Pferde züchten um sie später zu schlachten und dem Lebensmittelmarkt zuzuführen?

VG,

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#2

RE: Schlachtfohlen

in » Zucht 23.04.2009 18:20
von crinblanc | 4.708 Beiträge | 4708 Punkte

Ein hübsch heißes Eisen. Emotional betrachtet wäre ich vermutlich die erste, die mit einem Kofferraum voll Hengstis aus dem Tirolurlaub käme.
Rational betrachtet: Wenn diese Fohlen bis zur Schlachtung ein artgerechtes Leben führen können und vor Ort (sprich, kein Schlachttransport) geschlachtet werden, haben sie den meisten fleischliefernden Tieren gegenüber einen gewaltigen Vorteil.
Bei uns in der Gegend gibt es einen Pferdemetzger, der für seine "Produktion" züchtet. Es ist ein komisches Gefühl, diese Fohlen zu sehen- aber sie werden supergut gehalten. Offenstall, riesige Weiden etc. Schlimm find ich die Fohlenüberproduktion in den Tourismusgebieten, erst was zum Streicheln für die Sommerfrischler- und im Herbst auf den Transport...
Da wäre evtl. ein Eingreifen der Zuchtverbände gefragt. Paralell dazu ist die Arbeit seriöser Schlachtfohlenaufkäufer sicher sinnvoll. Nur ist das wieder das übliche Problem: Je mehr "vorne" aufgekauft wird, wird "hinten" produziert...

Und, unsere Kuscheltieremotionen beiseite gelassen: Für uns ist es undenkbar, ein Pferd oder einen Hund zu essen- aber die meisten kaufen lecker Hähnchen aus dem Geflügel-KZ, ohne mit der Wimper zu zucken. Auch Rinder oder Schweine in Massentierhaltiungen haben ein Horrorleben- und einen Horrortod.
Ich persönlich könnte weder ein Huhn noch ein Pferd schlachten (jaaa, crinblanc kann auch zimperlich sein )- meine persönlich Konsequenz daraus ist es, überhaupt kein Fleisch zu essen und bei anderen tierischen Produkten (Milch, Eier) auf die Herkunft zu achten. Ich hab mehr Verständnis für Leute, die ihre "eigenen" Tiere essen, denen sie davor ein möglichst artgerechtes Leben geboten haben, als für andere, die lieber gar nicht wisen wollen, wo das sauber abgepackte Fleisch in der Kühltheke denn herkommt.
Und es wird nicht verwundern, daß ich sämtliche "Fleischskandale" mit einer nicht unerheblichen Genugtuung betrachtet habe.



Lg, crinblanc

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#3

RE: Schlachtfohlen

in » Zucht 23.04.2009 18:32
von Samuray | 28 Beiträge | 28 Punkte

Gut, das du einen Thread aufgemacht hast

Also ich hab da eine gute und eine schlechte Meinung. dazu.

An sich finde ich es schon ein tolle idee Fohlen vor dem Schlachter zu retten, doch leider ist es wie Kiwi schon gesagt hat ein Tropfen auf den heißen Stein, man kann leider nicht alle Fohlen davor retten, aber die 80-90% gehen zum Schlachter.

Ich hab meinen Bubi zwischen 40 Fohlen gefunden, mehr oder weniger er mich. Und ich fand es einfach das zuviele Fohlen sind auf einem Fleck. Sie stand in ihrem eigenen Mist und viele von ihnen machten mir keinen sonderlich gesunden Eindruck. Als ich meine Bubi zu mir holte, kam das böse erwachen, er hatte eine mittelschwere Bronchitis und Strahlfäule auf alle vier Hufen, auf deutsch: ich habe mir ein krankes Pferd gekauft. Ich habe auch andere Reiter kennen gelernt, die sich auch ein Fohlen von dem Verein gekauft haben und hatte ein krankes Pferd am Ende (Liebe auf den ersten Blick macht blauäugig). Ich bin einfach der Meinung lieber nur 20 Fohlen retten und dann gesund weiterverkaufen an liebe Menschen, als zuviel retten zu wollen und sich keinen Tierarzt leisten können, und dann nen schlechten Ruf zu bekommen, das man kranke Pferde verkauft. Weil von sagen und hören kann sich dieser Verein kein Tierarzt leisten um alle 40 Fohlen behandeln zu lassen. Letztes Jahr war Gott sei Dank nicht soviele Fohlen da, aber eins muss krank sein und den rest anzustecken.

Ich finde es trotz allem eine tolle sache zu versuchen, Fohlen zu retten und ein schönes zu Hause weiterzuvermitteln, aber ich denke manchmal ist weniger doch mehr.

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#4

RE: Schlachtfohlen

in » Zucht 23.04.2009 18:39
von Samuray | 28 Beiträge | 28 Punkte

Zitat von crinblanc
Ein hübsch heißes Eisen. Emotional betrachtet wäre ich vermutlich die erste, die mit einem Kofferraum voll Hengstis aus dem Tirolurlaub käme.
Rational betrachtet: Wenn diese Fohlen bis zur Schlachtung ein artgerechtes Leben führen können und vor Ort (sprich, kein Schlachttransport) geschlachtet werden, haben sie den meisten fleischliefernden Tieren gegenüber einen gewaltigen Vorteil.
Bei uns in der Gegend gibt es einen Pferdemetzger, der für seine "Produktion" züchtet. Es ist ein komisches Gefühl, diese Fohlen zu sehen- aber sie werden supergut gehalten. Offenstall, riesige Weiden etc. Schlimm find ich die Fohlenüberproduktion in den Tourismusgebieten, erst was zum Streicheln für die Sommerfrischler- und im Herbst auf den Transport...
Da wäre evtl. ein Eingreifen der Zuchtverbände gefragt. Paralell dazu ist die Arbeit seriöser Schlachtfohlenaufkäufer sicher sinnvoll. Nur ist das wieder das übliche Problem: Je mehr "vorne" aufgekauft wird, wird "hinten" produziert...



Du triffst den Nagel auf den Kopf

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#5

RE: Schlachtfohlen

in » Zucht 23.04.2009 19:01
von Freya | 858 Beiträge | 858 Punkte

Zitat von crinblanc
Ein hübsch heißes Eisen. Emotional betrachtet wäre ich vermutlich die erste, die mit einem Kofferraum voll Hengstis aus dem Tirolurlaub käme.
Rational betrachtet: Wenn diese Fohlen bis zur Schlachtung ein artgerechtes Leben führen können und vor Ort (sprich, kein Schlachttransport) geschlachtet werden, haben sie den meisten fleischliefernden Tieren gegenüber einen gewaltigen Vorteil.
Lg, crinblanc



Dieser Meinung bin ich auch. Ich bin der Meinung, das man lieber eine kontrollierte Schlachtfohlenproduktion betreiben sollte, als diese ganzen Tiertransportre nach JWD. Nur weil man es hier für nicht chic hält. In irgendeinem Land ist das Pferde schlachten sogar verboten und das finde ich blöd. Dadurch werden die Schlachtpferde auf Transporter gepfercht und km weit durch die Länder gekarrt, wo sie dann in einem erbärmlichen Zustand oder gar schon tot ankommen und das Fleisch wird in das Ursprungsland zurück geschifft.

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