Ich hab meine Pferde alle schon als Jungtiere und zu Hause gehabt. Ich denke, das macht viel aus, wenn man die tägliche Bezugsperson und selbst „Futtermeister“ ist. Als Beispiel nehme ich mal Shari (Shagya-Araber).
So mit dreieinhalb Jahren erweitere ich die Führarbeit um das Freilaufen und das Longieren. (Halfter) Ich hab das im Round pen gemacht. Das hatte den Vorteil, dass die Ablenkung gering ist und durch die Begrenzung erstmal ein Anhaltspunkt für das Pferd da ist. Die Arbeit im Round pen basiert aus Dominanzerhaltung und die Gewöhnung an Hand- Körper- und Stimmkommandos. Wichtig find ich das Anhalten mit Stimme/Körper und das Stillstehen-Erst als das klappte, ging ich auf einen Platz.
Shari ist ein aufgeweckter , flotter Typ- Hauptaufgabe war es, Ruhe und Sicherheit anzugewöhnen. Auch dass er Übergänge durch Hand-/Stimmkomando hinkriegt, ohne abrupt zu wechseln. Ich hab immer so eine viertel Stunde gemacht, und das regelmäßig, aber nicht täglich. Ich lobe mit Kraulen am Hals( das geht später von oben gut) auch mit Leckerli, wenn man die gezielt einsetzt, verzieht man die Pferde auch nicht zum betteln.
Erst hatte ich einen Voltigurt drauf (locker gegurtet, weil die durch die Schulterpolster recht gut liegen ) und Halfter mit Stricken, die locker angebunden waren. Am Voltigurt konnte ich auch mich seitlich und auf dem Rücken zu schaffen machen, als Gewöhnung.
Irgendwann kam unter den Gurt ein Pad. Als nächstes hab ich Bügel mit angehangen, damit er sich an das Gebammel gewöhnt. Den Gurt hab ich nach und nach fester gemacht, so dass ich nach ein paar Wochen die Stärke hatte, die ich auch mit Sattel brauche.
Weil Shari sich schnell langweilt, hab ich ihn auch über Stangen laufen lassen, da lernt er gleich von Anfang an Aufmerksamkeit. Auch hab ich auf dem Platz dann immer so Sachen mit genommen, an die er sich gewöhnen sollte (Jacken auf den Zaun, Wauwi angebunden, Plane zum drüber führen ). Bei unseren (fast) täglichen Übungen krabbele ich so am Ende der Übungen mit Hand über den Rücken /Kruppean ihm rum. Das simuliert das „böse“ Bein, wovor sich viele Pferde beim ersten mal erschrecken.
..Auch gehen meine Pferde in dem Stadium mit mir und dem Hund ins Gelände spazieren, dürfen da über Gräben klettern und was sich so anbietet... Was andere darüber denken, ist mir egal..
So, nun sind so ein paar Tage ins Land.. ging ich wieder in den Round pen ... legte vorher den Sattel rauf- ohne Probleme.. Bei unseren (fast) täglichen Übungen setzte ich mich am Ende unserer Tagesarbeit mehrmals vorsichtig rauf (aufsteigen von beiden Seiten) und kraulte, wartete einige Sekunden und später etwas länger, steige wieder ab und gut. Bei artigsein erfolgte Loben und Beenden.
Nach drei Tagen störte er sich nicht mehr dran und ich begann, durch Gewicht und Stimme, ihn zum gehen zu bewegen. Nach ein paar Schritten/einer Runde loben und Schluss. (Hier ist es schwierig, nicht zuviel auf einmal zu wollen.) Nach wieder ein, zwei Tagen lief er sicher im Schritt im Round pen. Dann hab ich ihm zum Trab bewegt.
Als ich von oben im Round pen Schritt und Trab und Halt geregelt kriegte, bin ich auf den Platz. Das anreiten an sich hat so eine Woche gedauert, bis er im Schritt und Trab lief. Probleme gab es keine.
Da ich zu der Zeit kein Führpferd fürs Gelände hatte, musste ich warten, bis er auf dem Platz sicher war. Dann bin ich beim spazieren im Gelände einfach rauf und erstmal viel Schritt im Gelände.