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#1

Dominanztraining!

in » Umgang, Verhalten oder Probleme 02.12.2007 17:56
von halischen | 6.593 Beiträge | 6593 Punkte

Hallo ihr Lieben!

Ich würde gerne eine Diskussion über das Dominanztraining mit Pferden führen, denn ich denke da können die Meinungen auch ganz gut auseinander gehen, oder?

Was für die Einen noch Dominanz bedeutet, halten Andere vielleicht für übertriebenen Zwang oder geforderte Hörigkeit!

Was darf man einem Pferd durchgehen lassen, was nicht?

Woran erkennt man ein dominantes Pferd, wann kann man sicher sein, selber dominant gegenüber seinem Pferd zu sein usw.

Wie macht ihr eurem Pferd klar, wer von euch "der Chef" ist?

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#2

RE: Dominanztraining!

in » Umgang, Verhalten oder Probleme 03.12.2007 14:20
von Sandro | 3.012 Beiträge | 35000 Punkte

Dominanz ist ein schwieriges Kapitel,
vor allem, wenn man es mit Kundenpferden zu tun hat.
An allerster Stelle stehen dabei für mich Respekt auf beiden Seiten und gegenseitiges Vertrauen.
Da ich täglich die Tiere auf den Auslauf bringen muß,
gelten meine Regeln.
Was die Tiere mit ihren Besitzern machen ist mir schnurz.
Wir müssen 2x am Tag über die Straße;
da ist es selbstverständlich,daß ich als erstes an der Einfahrt bin,
um zu schauen, ob die Luft rein ist.
Ich erwarte, daß die Tiere mit den Köpfen leicht hinter meiner
Schulter stehen bleiben.
Sonst ist es zu gefährlich, weil ich ja sonst nix seh.

Die Pferde haben auch zu warten, bis ich die Führstricke gelöst habe,
ohne daß sie versuchen, mich quer durch die Schleuse zu zerren.

Also grundsätzlich alles, was meine Gesundheit gefährdet,
ist absolut tabu.
Da Pferde bekanntlich ja nicht blöd sind,
merken sie bei deutlichen, regelmäßig wiederkehrenden Aufforderungen ,
was sie dürfen und was nicht.
Das heißt aber nicht, daß ich die Pferde in irgendeiner Weise hörig mache
oder Gewalt anwende.
Ich versuche sie mit harmlosen Mitteln zu überzeugen.
Bei manchen reicht schon ein leichtes anschnauzen oder ermahnen.

Wenn mir zB ein Pferd zu nah auf die Pelle rückt beim führen,
gibt es auch schon mal einen Schubser mit dem Ellenbogen gegen die Schulter.;
sozusagen als Abstandhalter.

Das hat bei einer Besitzerin schon mal zu einem hysterischen Anfall geführt,als sie es sah.
Ok, sie hatte von ihrem Trampel schon 2x einen gebrochenen Zeh.
Scheint für sie die bessere Lösung zu sein, für mich nicht!
Denn wenn ich durch die Unarten eines "Viehches" zu Schaden komme
und falle über längere Zeit aus, wer soll dann die anderen Pferde versorgen,
die sich benehmen.
Und ich glaube kaum,daß sich gerade diese Besitzerin, dann an meine Stelle stellt und meine Arbeit verrichtet.

Dieses Thema ist so breit gefächert,deshalb mach ich hier erstmal Schluß.
Bin gespannt auf eure Erfahrungen und Ausführungen.

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#3

RE: Dominanztraining!

in » Umgang, Verhalten oder Probleme 03.12.2007 14:57
von halischen | 6.593 Beiträge | 6593 Punkte

Bei uns sieht es im Grunde genauso aus, was die Erziehung angeht.

Für mich gibt es ganz klar Dinge, die ich keinesfalls durchgehen lasse, was jedoch nicht bedeutet, dass die Pferde jedes mal wenn was falsch gemacht wird, geprügelt werden. Aber ein Klapps ist durchaus auch mal drin.

Das fängt beim Führen an, denn da darf mich kein Pferd, egel wie groß oder klein, überholen!

Auch dürfen sie nicht auf die Weide stürmen, es wird durch das Tor gegangen, umgedreht und erst wenn wir sie "freigeben" dürfen sie loslaufen. Das lernen sie alles sehr schnell und auch ohne Gewalt!

Wir erlauben nicht, den Stall zu verlassen, wenn wir es nicht wollen, also wenn wir das Pferd nicht hinausführe. Klappt nicht immer, aber im Grunde wissen sie es alle ganz genau. Wer das nicht einhält, muss mit Mecker oder einem Klapps vor die Brust rechnen. Meistens reicht aber ein "hiergeblieben" oder "drinbleiben"!

Usw. eben!

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#4

RE: Dominanztraining!

in » Umgang, Verhalten oder Probleme 12.12.2007 20:17
von Katja

Hallo,

wenn zwischen Mensch und Pferd ein Dominanzproblem herscht, ist das nicht nur im normalem Umgang ein Problem, sondern auch beim reiten. Denn ein Pferd, das meint, es hat das Sagen, es ist quasi das Leitpferd, wird sich beim reiten auch nichts sagen lassen, da es nicht das nötige Vertrauen und den Respekt zu seinem Reiter hat.

Liebe Grüße
Katja

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#5

RE: Dominanztraining!

in » Umgang, Verhalten oder Probleme 13.12.2007 10:48
von mauzi

Ja, echt gutes Thema..
@elby..deine Formulierungen sind göttlich
und für die Praxis mit mäßigfachkundigen Pferdebesis voll treffend!!

In meinem früheren Reitverein als Kind und auch später in meinem Lehrbetrieb hätten die mir aber ein Vogel gezeigt - es gab da nur für Pferde unlogische Erziehung ala Härte und Zwang.
Seit ich mein erstes eigenes Pferd hatte, hab ich die Dinge auch so umgesetzt, wie ich sie beobachtet und verstanden hab- es hat meine Sichtweise bestätigt und meinen Umgang voll verändert!!

Es kommt auch drauf an, welches menschliche geistige Niveau die "Dominanzerziehung" umsetzt. Unbeherrschte, nicht vorausschauende Menschen richten damit sehr viel Schaden an. Hab ich in der Praxis oft gesehen (Abstumpfen, Angstreaktion, Übertreibung der Wirkungen ). Auch muss der Mensch innerlich gefestigt sein. Das sichere Auftreten am Boden garantiert eben im Sattel nichts mehr. Da spürt das Pferd die Angst und stellt einen "Chef" aber rasch in Frage. Es ist eine Form der Umsetzung des Dominanztrainings, ob es zufriedenstellend verläuft oder nicht- aber wenn der Mensch es nicht versteht, dann wirds nichts.

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