Das hat in erster Linie etwas damit zu tun, dass Pferde eine ziemlich geniale Fehlkonstruktion sind.
So ist z.B. die einzelnen Darmlagen in diesem Bereich untereinander nicht durch Gekröse fixiert. Das hat den Sinn, dass sich die verschiedenen Darmbereiche im Verlauf der Verdauung besser “ausweichen” können, aber eben leider auch den Schönheitsfehler, dass sich bestimmte Bereiche des Darmes (meistens die oberen linken Colonlagen, manchmal auch Teile des Dünndarmes oder des kleinen Colons) unter ungünstigen Bedingungen im Zwischenraum Milz/Niere einklemmen und dabei auch über das berühmt-berüchtigte Milz-Nierenband geraten können.
Es gibt verschiedene Ursachen, die das begünstigen können, beispielsweise kann ein zu gut gefüllter/aufgegaster Magen die Milz minimal verschieben, Darmabschnitte können sich aufgrund erhöhter Verdauungsbewegungen verlagern, es gibt auch Pferde, die aufgrund individueller anatomischer Gegebenheiten (einfach mehr “Platz” zwischen Milz und Niere) als andere zu dieser Kolikform neigen- was mittlerweile gut und risikoarm durch einen minimalinvasiven Eingriff (am stehenden Pferd) durch “Zunähen” dieses Spaltes behoben werden kann.
Früher stand ja auch das Wälzen im Ruf, Darmverlagerungen zu begünstigen, davon ist man weitgehend abgekommen- im Gegenteil, Wälzen kann die Reposition des Darmes begünstigen.
Allerdings sollte das Pferd sich eben nicht kopflos hinwerfen (was schwer bis unmöglich zu bewerkstelligen ist), und es sollte nie abrupt hochgejagt werden.
Die Vorbeugung bei solchen Patienten ist weitgehend dieselbe wie bei allen anderen Kolikformen auch: Einwandfreies Futter, ausreichend lange Ruhepausen nach der Kraftfutteraufnahme, langsame Futterumstellungen etc.
Aber auch da gibt’s, wie bei allem im Leben (und mit Pferden besonders… ;)) keine absolute Sicherheit..
Lg, crinblanc
(....ich hoff, ich hab nix vergessen, ich flieg grad dauernd dsl-technisch hier raus... Liegt aber an meiner Leitung.)