Seit mehreren Tagen, oder besser Nächten warteten wir nun schon auf Honeymoons Fohlen. Die Milch war da, alle anderen Anzeichen deuteten auch auf eine nahende Geburt hin, aber die Stute hat sich Zeit gelassen.
Am 06.05.2008 aber war Honey anders drauf. Nicht wirklich unruhig oder nervös, aber doch irgendwie unentspannt.
Gegen Mittag dann waren die Wehen unverkennbar und wir stellten uns darauf ein, dass es nun jeden Augenblick soweit sein würde.
Aber irgendetwas störte Honey oder es sollte doch noch nicht so weit sein oder wir hatten uns doch geirrt????? 4 Stunden später waren die Wehen jedenfalls wieder weg, Honey komplett ruhig.
Also kam sie doch noch einmal auf die Koppel und dort graste sie ganz friedlich. Auch als sie abends wieder in den Stall kam war noch alles ruhig, aber um 21.00 Uhr änderte sich dies.
Es war meine "Schicht" vor der Kamera, mein Mann schief schon zwei Stunden, als ich gegen 21.15 Uhr den beginnenden Geburtsprozess bemerkte: Honey legte sich auf die Seite und presste. Natürlich waren wir sofort bei ihr! Dann war auch schnell etwas zu sehen, allerdings nur ein Huf und Honey schien Probleme zu haben. Der TA war zwar benachrichtig und auf dem Weg, aber Thomas reagierte sofort. Er griff an dem Huf entlang und fühlte nach dem zweiten Bein.
Da, der zweite Huf kam auch, aber wo war das Köpfchen. Noch einmal fühlte Thomas nach, griff richtig in die Stute und entdeckte, das die Beinchen über Kreuz lagen und der Kopf etwas schräg.
Also drückte er beide Hufe noch einmal zurück, sortierte alles ein wenig und schon gingen die Presswehen wieder los. Diesmal ging es besser und mein Mann half der Stute weiter ein wenig. Mit jeder Wehe kam das Fohlen nun ein Stück weit auf die Welt!
Ich blieb bei Honey's Kopf, streichelte und lobte sich laut und sie presste was das zeug hielt.
21.37 Uhr, das Fohlen war auf der Welt, ein Hengst mit vier weißen Füßen und einer schönen Laterne. In diesem Moment kam auch der TA auf den Hof.
"Was für ein riesiges Fohlen!" staunte er.
Obwohl doch recht schwierig und anstrengend, ging also doch noch alles glatt, wie gut, das mein Mann wusste was zu tun war, alleine hätte Honey das nicht geschaft!
Das Fohlen wirkte recht fit, hob sofort das Köpfchen und schaute sich um, Honey schleckte es liebevoll ab (nachdem wir es etwas später vor ihren Kopf gezogen hatten.
Der TA half uns noch mit der Nachgeburt und untersuchte Honey auf innere Verletzungen, was bei solchen "Schieflagen" und so großen Fohlen vorkommen kann. Aber alles war ok, normal und in Ordnung. Das Fohlen bekam seine Abführ-Hilfe, was ihm gar nciht gefiel
Verwöhnt durch April, die superschnell auf die Beine kam und getrunken hatte, waren wir etwas nervös, weil das Hengstfohlen dafür doch so lange zu brauchen schien. Er kam alleine einfach nicht auf die Beine, obwohl er es immer wieder versuchte.
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Sage und schreibe 4 Stunden dauerte es, bis er selbstständig stehen konnte. Aber das Trinken am Euter der Mutter bekam er einfach nicht hin (das Euter war inzwischen zu prall und die Zitzen zu dick). Hier mussten wir etwas tricksen:
Wir molken die Stute etwas ab, füllten eine Nuckelflasche damit auf und immer wenn der Kleine die Zitze unter dem Bauch nciht zu fassen bekam, gaben wir ihm an selber Stelle die Flasche. So bekam er die ersten Schlucke Biestmilch, bis er so auf den Geschmack gekommen war, dass er es dann doch schaffte, richtig viel aus dem nun nicht mehr so prall gefüllten Euter zu trinken.
Inzwischen war es 1.30 Uhr, mein Mann und ich waren fis und fertig (Stute und Fohlen im Übrigen ja auch) und nachdem das Fohlen nun so viel getrunken hatte, konnten wir beruhigt etwas schlafen (gerade mal 3,5 Stunden, denn dann klingelte der Wecker).
Hier seht ihr ein Bild von heute Morgen. Konstantin sieht noch sehr unförmig aus und ist extrem durchtrittig, aber bei so schweren Fohlen normal. Nun 8 Stunden alt stellten wir ihn und Honey auf eine etwas härtere Weide mit viel Sonne.
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.....Fortsetzung folgt!