[quote="kiwi"] nur noch mit Trense oder Kette führen
Trense hat die Steiger, die ich kenne, überhaupt nicht interessiert, ebensowenig wie Knotenhalfter oder Dually.
Kette war schon eher interessant, aber am besten im Griff hatte man sie eben am Pluvinel (Kappzaum ohne starren Nasenbügel, aber weniger unterlegt und gesoftet als die "deutschen" Kappzäume).
Durch die Einwirkung von vorne (Ring) auf die Nase haben die den Kopf schon garnicht mehr in "Position" bekommen.
Egal ob Trense oder Führkette ist halt der Trend "hinten/unten" oder "seitlich" gegeben.
Sogar mein Pony hat es während der Flegelzeit mehrfach fertiggebracht, mir steigenderweise an der Trense oder am Knotenhalfter zu entkommen...Mit ihr war ich dann ein gutes Jahr lang mit Pluvinel unterwegs- das Ding taugt nämlich auch zum Reiten ;)
Bei ihr hab ich was sehr umstrittenes gemacht: Ich hab ihr "Dominanzgetue", also Steigen/spanischen Schritt, kultiviert.
Allerdings ich vorher über ein Jahr lang sämtliche anderen Zirkuslektionen geübt, Hinlegen, Kompliment, Knien, Sitzen etc.
Erst danach hab ich mit den "aggressiven" Übungen angefangen. Wenn dann beim Steigen der Kessel übergekocht ist (was bei vielen Pferden passiert), hab ich sie abgelegt.
Das ist aber ganz sicher was, das ich mit einem von hundert Pferden machen würde- und wenn wir viel Kinder-Traffic hätten, hätt ichs sicher nicht getan. Nicht als Allheilmittel zu empfehlen, aber in unserem Fall die passende Lösung.
Beim Steigen/Buckeln unter dem Sattel schau ich auch erstmal nach allen möglichen körperliche Irritationen (Bewegungsapparat, Zähne, Augen, Sattel+Gebiss etc.), frage mich, ob das Pferd über- oder unterfordert ist.
Tölpel war ja genau so ein Exemplar, er war mit mir einfach überfordert. Nicht körperlich, sondern mental. Es hat zwei Jahre, viele blaue Flecke, viel Frust und wenig Erfolg gebraucht, bis man einigermaßen von Zusammenarbeit reden konnte.
Der Knoten ist erst geplatzt, als ich beschlossen hab, ihn als "Frührentner" zu behalten (es ging zwar irgendwie, aber wir hatten beide keinen Spaß mehr aneinander) und meine Kleine einzog. Da stand er plötzlich, für mich unfaßbar, bei der Bodenarbeit frei neben uns und signalisierte "Will mitmachen".
Ich hab ihn nur angeschaut und gesehen, daß die Angelegenheit sich durch "Nichtstun" in Wohlgefallen aufgelöst hatte.
Er hat danach innerhalb von Monaten mehr gelernt als davor in 2 Jahren.
Ich denke auch, daß regelmäßiges Buckeln/Steigen/Widersetzlichkeit meistens andere Ursachen hat als "kein Bock". Das sollte man überprüfen und sich an den "Ergebnissen" orientieren.
Wie ich mich dann verhalte (sofern ich mich noch verhalten kann, bei einem geübten Buckler bin ich normalerweise mit Überleben beschäftigt ;)), hängt von der Situation und dem Pferd ab. Flexen ist sicher sinnvoll (so man es noch kann), wenn nicht reagier ich eigentlich intuitiv mit dem berühmten Schlag auf den A***, und dann wirklich in voller Härte. Hat sich gerade beim Steigen schon mehr als einmal als Rettung erwiesen.
Lg, crinblanc
Mittlerweile ist er 19, ehrenamtlicher Kinderträger (nur als Handpferd), würde wohl gern mehr tun, aber ich finde keine RB für ihn. Seine spektakulären Stunts von damals schrecken immer noch viele ab...grins.
Lg, crinblanc