--- Liebe Mitglieder --- Eure Passwörter konnten nicht mit übernommen werden, bitte fordert bei der Anmeldung ein neues Passwort an mit dem ihr euch dann einmal anmeldet. Dann könnt ihr wieder euer eigenes Passwort bestimmen und speichern. ---

#1

Harry's Einfahr-Tagebuch

in Einfahr-Tagebücher 23.01.2008 09:50
von halischen | 6.593 Beiträge | 6593 Punkte

Hallo!

Hier möchte ich euch erzählen, wie ich meinen kleinen Shettywallach "Harry" für die Kutsche eingefahren habe!

Er ist inzwischen das 5. Pony, das ich selber eingefahren habe.
Ich mache dies auch nur mit meinen eigenen Pferden und Ponys, da ich diese vom Fohlen- oder Absetzeralter her kenne, und sie mich eben auch . So habe ich immer eine gute Vertrauensbasis aufbauen können, was eine Ausbildung später sehr viel einfacher macht!

Harry war nun also 3,5 Jahre alt und seit seinem 5. Lebenstag bei mir!

Die Anfänge für das Einfahren lagen in ausgedehnten Spaziergängen durch unsere Umgebung (diese kannte er auch schon lange vorher, eigentlich vom Fohlenalter an). Am Halfter geführt durfte Harry sich alles, was ihn interessierte, was ihm suspekt vorkam oder was ihn "ängstigte" genauestens ansehen. So erlebte er zusammen mit mir schon so einige "Abenteuer", wenn eine Mülltonne plötzlich am Wegrand stand, oder Briefkästen an Hofeinfahrten mit flatternden Zeitungen wedelten!
Große Steinhaufen, mit Plane abgedeckte Rundballen oder was man eben sonst alles auf Spaziergängen treffen konnte, wurde interessiert beschnuppert!
Bald gab es Nichts mehr, was auch nur im entferntesten für erhöhte Aufmerksamkeit beim ihm sorgte.

Bei all diesen Spaziergängen lernte Harry auch schon einige Stimmkommandos wie: haaaaalt, scheeeritt oder teeerab, auch links, rechts und geraaaadeaus kennen!
Auch wurde bei fortgeschritteneren Ausflügen schon ein Teil des Fahrgeschirrs angelegt.
Angefangen mit dem Selett (Bauchgurt), danach zusammen mit den Schweifriemen. Wieder danach mit dem Hintergeschirr und später auch das Brustblatt.
Wackelnde Stränge an den Beinen, Gurte über der Kruppe oder am Hals, machten ihm von Anfang an nichts aus.
"Wenn du das so mit mir machst, wird es schon in Ordnung sein!" schien er mir immer sagen zu wollen! Harry blieb bei Allem unglaublich ruhig und sehr geleehrig!
Auch fing ich an, Harry bei diesen Spaziergängen immer etwas voraus gehen zu lassen. Er hörte weiter meine Stimme, meine Kommandos!
So klappten auch die ersten Ausflüge mit Kopfstück, Gebiss und Scheuklappen sehr gut (aber noch immer mit Halfter drunter und daran geführt), denn nun konnte er mich ja nicht mehr sehen, nur hören! Auch lautere Geräusche wie knackende Äste oder raschelndes Laub ließen Harry völlig cool bleiben!
Um Harry auch an die Anlehnung im Gebiss zu gewöhnen, legte ich bei weiteren Spaziergängen auch schon einmal ein Gummi-Shabon locker an. So spührte er manchmal einen leichten Druck im Maul. Als auch das problemlos klappte kamen die Langzügel an die Reihe.
Hier war dann doch etwas von Unsicherheit zu merken. So ganz verstand Harry am Anfang wohl noch nicht, was es mit der Leinenführung auf sich hatte.
Entgegen vorher ausgebildeter Ponys, war Harry ein Typ, der dann doch sehr viel mehr auf die Peitschenhilfen reagierte. Eine Anlehnung war bei ihm also fast gar nicht nötig, meine Stimme und leichtes Antippen mit der Peitsche reichte aus, um ihm die gewünschte Richtung vorzugeben. Diese Übungen fanden dann auch schon ab und zu auf dem Reitplatz statt, unterstützend für das Geradeausgehen nahm ich auch die Dualgassen zu Hilfe.

Als all diese Übungen reibungslos funktionierten schnallte ich ein kleines Gewicht an die Zugstränge. Mein Mann hatte mir extra eine kleine Metalrolle gebaut, genau passend für meine Ponys mit dem nötigen Gewicht, dass die Ponys nciht schwer ziehen mussten, aber doch schon gut merkten, welche Aufgabe sie damit eigentlich zu erledigen hatten.
Das "verfolgt" werden fand Harry überhaupt nicht schlimm. Solange ich bei ihm war, er meine Stimme hörte, schien alles ok!
Also war bald der Tag gekommen, an dem er das erste Mal vor einen Wagen gespannt wurde.
Wie erwartet war Harry die Ruhe selbst, ging brav und gelassen im Schritt seinen Weg. auch eine kurze Trabstrecke war ohne irgendwelche Probleme drin.

Das ist dann immer ein Moment höchsten Glücksgefühls für mich. Die Ponys zeigen mir einfach, wie sie mir vertrauen, indem sie sich voll und ganz hingeben!

Diese ganze "Ausbildung" hat mit Harry keine 6 Wochen gedauert. Er war einfach so geleehrig, hatte immer sofort alles begriffen und war stets mit Eifer und Neugier dabei, dass wir nur wenige Übungen wiederholen mussten und jeden Tag etwas Neues dazunehmen konnten, ohne ihn zu überfordern!

Fortsetzung und Bilder folgen!

nach oben springen

#2

RE: Harry's Einfahr-Tagebuch

in Einfahr-Tagebücher 12.10.2008 16:55
von Maike | 702 Beiträge | 702 Punkte

Zitat von Mini-Mary


Diese ganze "Ausbildung" hat mit Harry keine 6 Wochen gedauert. Er war einfach so geleehrig, hatte immer sofort alles begriffen und war stets mit Eifer und Neugier dabei, dass wir nur wenige Übungen wiederholen mussten und jeden Tag etwas Neues dazunehmen konnten, ohne ihn zu überfordern!

Fortsetzung und Bilder folgen!




Schreib doch mal weiter, vielleicht kann ich mir für Filou noch was abschauen!

Aber nach sechs Wochen Ausbildung hattest du Harry doch noch nicht vorm Wagen gespannt? Oder?

nach oben springen

#3

RE: Harry's Einfahr-Tagebuch

in Einfahr-Tagebücher 12.10.2008 19:07
von halischen | 6.593 Beiträge | 6593 Punkte

Ok, hier mal eine kurze Fortsetzung!


Nach der Grundausbildung, also Geschirrgewöhnung und Langzügelarbeit habe ich Harry vor den Sulky gespannt. Meine Tochter ist gefahren, ich hatte an seinem Nasenriemen noch vorsichtshalber eine Longe geschnallt und bin mitgelaufen, aber eben auch hinten, damit er es nicht so mitbekommt. Falls er also doch mal irgendwie hätte durchgehen wollen, hätte ich ihn damit noch etwas mehr halten können, als ihm gleich im Maul zu reißen!
Die Arbeit bis zu diesem Zeitpunkt, hatte eben diese 6 Wochen gedauert!

Nachdem Harry so zwei oder drei mal ganz lieb gelaufen ist, immer kleine Runden um unser Grundstück, kam die erste größere Runde durch den Wald ohne Begleitung, also ohne "Sicherungslonge" und es funktionierte bestens. Auch hier kamen innerhalb kurzer Zeit einige mehr Ausfahrten dazu und dann habe ich eine Pause gemacht. Diese Pause finde ich immer ganz wichtig, um die jungen Tiere nicht zu überfordern und das Gelernte verinnerlichen zu können.

Nach dieser Pause (meistens 6 - 8 Wochen) mache ich zuerst noch einmal eine Übungsstunde mit dem Langzügel um zu schauen, ob noch alles so läuft wie es soll, klappt das spanne ich sofort wieder an und bisher hatte es so immer bestens funktioniert.

nach oben springen

#4

RE: Harry's Einfahr-Tagebuch

in Einfahr-Tagebücher 24.10.2008 08:54
von halischen | 6.593 Beiträge | 6593 Punkte

Hier mal ein Sulky-Bild:

nach oben springen

#5

RE: Harry's Einfahr-Tagebuch

in Einfahr-Tagebücher 24.10.2008 09:55
von halischen | 6.593 Beiträge | 6593 Punkte

Und hier noch eimal ein paar Bilder die während der Ausbildung gemacht wurden:

Langzügelarbeit auf dem Reitplatz:






Keine Angst vor verfolgenden Geräuschen: Holzrücken statt Reifen ziehen!




nach oben springen


Ähnliche Themen Antworten Letzter Beitrag⁄Zugriffe
Harry's Einfahr-Tagebuch
Erstellt im Forum » Mülleimer von Sabine-Annette
1 30.10.2008 09:24goto
von Sabine-Annette • Zugriffe: 129
Langzügelarbeit oder "Fahren vom Boden"
Erstellt im Forum » Bodenarbeit von halischen
7 12.06.2008 17:28goto
von Sweetie1988 • Zugriffe: 452

Besucher
0 Mitglieder und 4 Gäste sind Online

Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: Kiki73
Besucherzähler
Heute waren 135 Gäste , gestern 207 Gäste online

Forum Statistiken
Das Forum hat 2965 Themen und 46599 Beiträge.

Heute waren 0 Mitglieder Online: