Shire-Zucht
Das Zuchtziel bei den Shire-Horses hat sich im Laufe der Jahre wie bei vielen anderen Rassen auch immer wieder mal geringfügig geändert.
Wurde in den Anfangszeiten der größte Wert auf Kraft und Größe gelegt, so wurde das Shire-Horse durch das immer häufiger aufkommende Interesse, diese Rasse auch als Freizeit-Reitpferd zu nutzen, in eine sportlichere Figur gezüchtet. Leider hatte das teilweise unschöne Folgen, denn die sportlichere Figur (schlanker, kürzer) wurde empfindlicher und verlor auch bald wieder an Interesse. Der "Old Fashion Typ" war mehr gefragt und so geht die Zucht auch wieder in diese Richtung zurück!
Hengste
Ein für die Zucht zugelassener Hengst mus eine Mindestgröße von 173 cm im Stockmaß haben. Er sollte einen ausgeprägten Ramskopf, einen starken Hals und auch sonst einen starken und gut bemuskelten Körperbau besitzen. Zulässige sind Rappen, Braune oder Schimmel, stichelhaarig (Roan) oder helle Füchse sind nicht erlaubt. Auch sogenannte Fischaugen oder zu große weiße Flecken sind nicht zulässig, jedoch ist es nicht zwingend gefordert, das alle Beinbehänge sind.
Stuten
Zuchtstuten mit sogenannten A-Papieren (also im Hauptstutbuch eingetragen) sollten eine Mindestgröße von 163 cm Stkm haben, hier sind Roan und dunkle Füchse zugelassen. Dies hat den Hintergrund, dass eine Stute im Jahr nur ein Fohlen bekommen kann, ein Hengst (wenn dieser denn nun nicht die erlaubte Farbgebung hat) jedoch sehr viele Fohlen zeugen könnte. So bleiben die eher "unbeliebten" Farben selten!
Stutbuchangelegenheiten
Nicht nur in England, auch in anderen Ländern erfreute sich das Shire-Horse bald größerer beliebtheit und so bildeten sich bald auch in Deutschland, den Niederlanden, Schweden und Dänemark entsprechende Vereinigungen.
In Stutbuchangelegenheiten unterstehen jedoch alle anderen Vereinigungen noch immer der englischen Shire-Horse-Society. Ausgenommen sind hier Dänemark und Amerika, die unabhängig von der englischen Society sind und ihre eigenen Stutbücher führen!
Um also in Deutschland einen Hengst kören zu lassen, muss dieser zweijährig einer entsprechenden Kör-Kommission vorgestellt werden. Diese besteht ausschließlich aus englischen Zuchtrichtern. Wird ein Hengst zweijährig gekört, darf er für die nächsten 4 Jahre decken. Erst wenn er auch sechsjährig durch die zweite Inspektion gekört wird, besteht die Deckberechtigung auf Lebzeit.
Auf diversen Zuchtschauen kann ein Hengst dann noch entpsrechende Premierungen erhalten!
Hier mal der derzeit größte und erfolgreichste in Deutschland zugelassene Zuchthengst: "Frettholt's Uncle Sam" mit einem Stockmaß von 196 cm!
...Fortsetzung: Haltung, Fütterung, Pflege!