Zitat von pocavistaranch
Cherie,
Wenn es vorbei ist, ist es vorbei.... ich finde es sehr stark, wie Du das managst.
Was sagen die Kinder?
Danke poca,
manchmal bin ich mir nicht sicher wie ich das alles gewuppt bekomme und wo ich die Kraft her hole. Aber das muss ich auch nicht. Solange alles klappt. Die Stärke hab ich wohl von meinem Vater geerbt.
Die Kinder wissen es noch nicht. Solange wir nicht wissen wie es weiter geht. Trennung, Whg, welches Modell der Trennung, werden wir ihnen auch nichts sagen. Sobald das alles fest steht werden die Beiden die ersten sein die davon erfahren. Das muss einfach sein. Sie sollen eine klare Linie haben wenn es soweit ist und nicht einfach ins kalte Wasser geworfen werden. Wir haben ja am 1.11. wieder einen Termin bei der Therapeutin und werden dann noch mal besprechen wie es weiter geht.
Leider ist es bei meinem Mann so das er hier zu Hause nicht mit mir darüber spricht. Er ist nicht offen genug zu Hause. Wie er so schön sagt: Er möchte nicht das schlechte Karma zu Hause haben. Ich finde das völligen Quatsch. Auch wenn ich es in einem anderen Haus in einem anderen Raum bespreche nehme ich es ja mit nach Hause. Letztens hab ich das Thema angeschnitten und wollte gerne noch mal darüber reden wie es denn nun weiter geht. Es verlief dann mehr oder weniger im Sande weil er wieder mal nichts zu sagen hatte. Nur das er das Gefühl hat das es sich hier etwas entspannt hat. Ja, natürlich hat es sich entspannt. Durch meinen "kleinen" Job bring ich ja auch etwas Geld nach Hause. Klar entspannt sich dann die Situation wenn man endlich mal Rechnungen bezahlen kann die schon 3 Monate liegen und man eigentlich nicht wusste wie man das wuppen soll.
Aber menschlich hat sich hier nicht viel getan. Gefühlsmäßig ist bei mir nichts mehr da. Jedenfalls nicht auf der Ebene Mann und Frau. Eher Freund und Freundin. Nicht im Sinne einer Beziehung. Ich mag ihn und ich bin ihm dankbar für die vielen guten Jahre. Aber möchte ich nicht mehr als Ehefrau gesehen werden. Ich denke auch nicht das diese Gefühle wieder kommen. So wie es die Therapeutin gefragt hat. Ich möchte das wir beide aus der Nummer gut raus kommen. Und vor allem die Kinder ihren Vater haben.
So wie momentan der Stand der Dinge ist werden wir uns erst mal auf Zeit trennen. Er wird zu seinen Eltern ziehen. Da kann er erst mal gut unter kommen. So wie er sich äußerte glaubt er nicht das ich den Alltag alleine wuppe. Ich traue mir das schon zu. Und auch weiß ich das es nicht ganz einfach werden wird. Aber ich denke ich bin stark genug. Wie das finanziell wird wissen wir noch nicht. Da werden wir in naher Zukunft Auskunft einholen. Wie das dann weiter geht. Dann sind wir auch wieder ein Stück weiter. Können wieder mehr nach vorne sehen und Entscheidungen treffen. Eine Freundin sagte zu mir: Geh doch einfach. Schmeiss ihn raus und dann ist Schluß!
Aber so einfach ist das nicht, finde ich. Ich möchte schon fair bleiben. Und es ist auch nicht so das wir uns täglich streiten. Eigentlich streiten wir uns nie. Wenn man kaum miteinander redet kann man sich folglich auch nicht streiten. Nein, Scherz beiseite.
Wir sind so sehr in der Nummer drin das es ein Außenstehender nicht bemerkt das bei uns alles kaputt ist. Diese Rolle spielen wir dafür einfach schon zu lange.
Ich weiß von einem Freund das mein Mann denkt das auf meiner Seite ein anderer Mann dahinter steckt. Nein, da hat er sich wohl getäuscht. Es gibt keinen anderen Mann.
Es ist ganz einfach vorbei. Die Gefühle sind eingeschlafen und verschwunden mit der Zeit. Und man kann das auch nicht einfach wiederholen. Dafür hat er mich in ersten Lagen einfach zu oft alleine gelassen, mit mir nicht gesprochen. Oft hab ich zugesehen wie wir durch die Monate kommen wenn es mal eng war weil er niemanden fragen wollte.
Er ist ein kleines Weichei ohne Mut zu Veränderungen. Aber dafür kann er nichts. Daran ist seine Mutter Schuld. Sie hat ihn so gemacht. Und mein Sohn kommt ganz stark nach meinem Mann. Aber Flo soll mit mehr Selbstbewusstsein durch das Leben gehen. Das versuche ich ihm mit zu geben. Und er ist auf dem besten Weg dahin. Als ich Stephan kennen lernte, mit 18, da hat es mich nicht gestört das seine Mutter noch alles für ihn gemacht hat. Sein Zimmer sauber, kochen, waschen, bügeln, Brote für die Arbeit usw. Das hab ich damals nicht gesehen. Heute weiß ich was für Konsequenzen das im späteren Leben hat.
Mein Mann schimpft ganz oft auf seine Arbeit, möchte eigentlich gerne wechseln. Ist aber zu feige es selbst in die Hand zu nehmen. Das ist sehr typisch für ihn. Ich werde und kann ihm dabei aber nicht helfen. Unsere Vorstellungen von unserem Leben später mal im Alter sind auch Grundverschieden. Ich möchte mich weiter entwickeln. Noch was erleben. Er möchte im Alter an einem See sitzen und täglich die Enten füttern. Neeee, das ist nicht meine Vorstellung. Aber gut... nun hab ich schon wieder einen Roman geschrieben.