Danke euch nochmal. Habe irgendwie immer noch das Gefühl, als wär das gestern erst passiert. Dabei ist das jetzt eine Woche her.
Es ist immer noch schrecklich, wenn ich daran denke. Meine Tochter macht mir das aber auch nicht leicht, sie redet den ganzen Tag von nichts anderem mehr.
Ach ja, bei diesen Panikattacken, hatte ich sogar manchmal das Gefühl, dass er sogar Angst vor mir bekommen hat bzw. mich in diesem Moment gar nicht erkannt hat. Das war für mich zusätzlich schrecklich mit anzusehen, weil er sonst richtig an mir hing. Er war wie ein kleiner Hund, der einem auf Schritt und Tritt folgt.
Aber wie wir ihn auf die Weide geführt hatten um ihn dort zu erlösen, lief er wieder neben mir her und hat die ganze Zeit seinen Kopf an meinen Arm gedrückt, so als hätte er gespürt, dass ich ihn jetzt erlösen möchte.
Er hat sich dann auch überhaupt nicht gewehrt. Er hat sich die Spritze ohne Probleme geben lassen, und hat sich dann einfach nur langsam hingelegt. Ich hatte ja erwartet, dass er umkippt aber das hat er zum Glück nicht gemacht. Hat ausgesehen, als würde er sich zum schlafen legen und sah danach auch aus, als würde er nur schlafen.
Dieses Bild geht mir den ganzen Tag durch den Kopf.

Ich kenn sowas- und ich weiß, das das dauert.
Aber du hast ganz sicher in der Situation das einzig richtige getan.
Du warst in seiner vertrauten Umgebung da bis zum Schluß.

Die Bilder, ja, die kommen auch bei mir heute noch manchmal hoch. Anfangs hatte ich das weit verdrängt- ich hab die komische Eigenart, sowas im Schlaf aufzuarbeiten.
Sprich, ich war tagsüber halbwegs ansprechbar, konnte mich auch nicht an Träume erinnern, bin aber jeden Morgen statt mit Augen mit verquollenen roten Schlitzen aufgewacht.

Was mich unheimlich getröstet hat- ungefähr 2 Wochen "danach" hab ich sehr realistisch von meinem Pferd geträumt, ihm ging es richtig gut, und ich sagte im Traum hocherfreut "Komm mit, wir gehen heim", worauf er antwortete "Nein, wenn ich da rüber gehe (da war ein flacher Bach), bin ich wieder alt und krank. Das möchte ich nicht." Wir haben uns dann verabschiedet- und klar, mich hauts heut noch manchmal um, aber das war der Punkt, ab dem ich wieder einigermaßen nach vorne schauen konnte...

Ich wünsch dir, daß du bald wieder an die schönen Zeiten denken kannst, ohne Kloß im Hals...

Lg, crinblanc

Oh ja, das tut weh, leider....
Ich kann das auch gut nachvollziehen. Im Dezember 2007 wurde mein RB Pferd eingeschläfert, da war ich dabei. Das tat soooo höllisch weh, obwohl er noch nicht mal mein eigenes Pferd war. An diesem Tag hab ich beschlossen mit dem Reitsport aufzuhören. Meine feundin überredete mich dann 2 Tage später mit zu ihr in den Stall zu kommen. Ich fühlte mich noch nicht bereit dazu. Bin aber trotzdem gegangen. Und dann an diesem Tag zu meiner Stute gekommen. Heute grause ich mich davor wie weh es wohl tuen wird wenn ich meine geliebte Stute gehen lassen muss. Wir standen auch schon auf der Kippe, die Überlegung war schon da als sie so krank war. Zum Glück hat sie sich durchgebissen. Nur der Gedanke daran wie sehr es bei meinem RB Pferd geschmerzt hat lässt mich Gänsehaut bekommen.

Andersrum hast Du das Richtige getan. Du hast ihn gehen lassen, das können nicht viele Menschen. Jetzt ist er an einem anderen Ort ohne Schmerzen und ohne Panikattacken. An diesem Tag hat er sicher gespürt das Du ihm helfen wirst und war dankbar dafür. Mein RB Pferd kam tagelang nicht aus der Box und wir hatten schon Panik das wir ihn in der Box einschläfern müssen. Aber an diesem Tag kam er raus. Und er ist sogar auf den Paddock gelaufen wo er sich tagelang gesträubt hatte auf die Weide zu gehen. Ich bin davon überzeugt das unsere Tiere das ganz genau merken.
Vielleicht wird der Schmerz nie vergehen, das kann sein... aber die Erinnerung an Dein Pferd und die schöne Zeit wird immer bleiben und irgendwann auch überwiegen.
Mein Hund, mit dem ich gross geworden bin, der stolze 18 Jahre alt wurde (wir waren beide ein Alter), den vermisse ich heute noch sehr. Ihn wird niemand ersetzen können, aber die Erinnerungen an ihn, die Bilder (heute kann ich sie ansehen ohne zu weinen), erfreuen mein Herz, denn dann kann ich mich an die schöne Zeit erinnern, die wir miteinander hatten.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld, auch für Deine Tochter. Kinder haben es in diesem Punkt immer sehr schwer. Ich kenne das, hab auch 2 kleine Kinder. Und als die Katze eingeschläfert werden musste, war das für meine Kinder eine sehr schwere Zeit.

Eine Bitte habe ich an Dich: Wenn Dir Dein Herz weh tut und Du Dich "ausheulen" musst, eine Schulter zum Anlehnen brauchst, dann schreibe hier im Forum, wir werden hier sein und Dich "trösten". (wenn man das so nennen kann) Aber Schreiben hilft oft sehr... schreib Dir alles von der Seele. Das tut gut und hilft Dir ein bischen alles zu verarbeiten!

Traurige Grüße