Hallo

hab mir wieder ein problempferd zugelegt zum ausbilden, dieses mal aber schlimmer, als eins das keine hufe geben kann
Also, kurze beschreibung des pferdes. wallach,ganz lieb, 6 jahre alt aus littauen. von der vorgeschichte weiss man eigentlich nur, dass er in einer pferdeherde gelebt hat mit einem esel in der herde, frei auf nem weiten feld ohne zaun und nix. dann hat man ihm nen sattel draufgeschnallt und ist ihm im gelände "geritten". ausbildung hat er so gut wie keine. eine andere reiterin hätte das pferd ausbilden sollen, aber sie ist in der ersten stunde schon vom pferd gesprungen, weil dieses auf keine schenkel hört, sofort wenn man die zügel etwas fester nimmt steigt und durch den zaun durch stürmen will..ist gegen den zaun auch angerennt und das mädchen hat sich am knie bisschen verletzt...

Die besitzerin hat mich jetzt gefragt ob ich das pferd ausbilden will, also mal mit longieren und putzen und eben den grunddingen anfangen

jetzt mein problem (ausser dem von oben...): hab ihn heut für eine halbe stunde aufs viereck genommen und am anfang hab ich ihn nur am strick geführt. dann hab ich angefangen ihn bissi zu longieren...der arme wallach hat keinen blassen schimmer von nix. links rum hat er sich jedes mal auf der c seite raus aus dem kreis gedreht und mir den hintern zugedreht, konnte den nicht an der langen longe gehen lassen, rechts rum ging garnicht, die hälfte des kreises ging und dann ist er immer auf mich zu...er weiss wirklich von nichts etwas und links rum ist eben das problem wenn man ihn nur bisschen mit der longe nachgibt reisst er seinen kopf nach aussen und dreht sich um richtung tor/hof...konnte ihn nur etwa nen meter von mir weg "longieren" und selbst dann wars ein kampf ihn auf der tour zu halten...wollte immer seinen kopf raus reissen...
da das mal ein zukünftiges schulpferd wird, muss die ausbildung halt schneller gehen, ich selbst weiss, dass man mit pferden nix schnell machen kann und auch nicht soll, sondern langsam vorangehen.

habs zusammen gebracht, dass er eine runde links rum ca eineinhalb meter von mir weg gegangen ist an der longe...das aber nach einer halben stunde herumgerangel...

hab der aufgabe zugestimmt, aber wie kann ich ihn dazu bringen an der longe zu gehen, hab schon paar pferd ausgebildet, aber so ein schweres pferd war noch nicht dabei..hat jemand rat?
Danke schon im vorhinein

Wenn das Pferd noch mehr oder weniger roh ist, woher soll es dann wissen, was du von ihm willst?
Ich befürchte, das du/ihr doch mehr Zeit und Geduld investieren müßt, als ihr wollt.

Ausser das du dir, wenn es geht eine Hilfe zum longieren holst, die das Pferd erst einmal auf dem Zirkel führt, kann ich dir auch keinen Tip geben, da ichmit meinem Pony solche Probleme nie hatte.

Hallo Gamina,

da hast du dir ja eine harte Aufgabe gegeben.
Aber: Hier wirst du nur mit ganz viel Ruhe, Geduld und viiiiiiieel Zeit etwas erreichen können, denn du musst mit diesem Pferd ganz langsam und ganz von vorn anfangen!!!
Schnell, schnell, damit wirst du alles nur noch schlimmer machen, egal wie viel Mühe du dir gibst.
Wenn die Besitzer damit nicht klar kommen dass Soetwas Zeit braucht, dann lass es sein und sie sollen selber sehen, wie sie zurecht kommen.
Und: Wie kommt man nur auf die Idee aus einem solchen "Problempferd" ein Schulpferd machen zu wollen? Das ist einfach ein Hohn!

Mein Tipp wäre also: Wie bei einem jungen rohen Pferd ganz langsam von ganz vorn anfangen, anders gehts nicht!!!

ich bin ja auch der meinung, dass das nicht die beste idee ist, dieses pferd in den schulbetrieb zu nehmen nur mir gehört der betrieb nicht, bin nur eine Pflegerin und reiterin dort.

die besitzerin hat ihn ja nur genommen weil er so gut wie umsonst war und so (ihrer meinung nach) süss...ich mein nach dem prinzip kann man schulpferd auch nicht unbedingt auswählen, aber naja...sie hat halt nicht mehr alle so beisammen. in dem stall herrschen sowieso die uren zustände...ein drittel der pferd hat was an den hufen, das andere drittel was am rücken und das letzte drittel hat halt irgend ein anderes leiden und anstatt ein fertiges reitpferd zu kaufen, nimmt sie sich einen kamikaze wie das pferd.

mir tut das pferd halt leid und ich hab zugestimmt das zu machen, weil ich wahrscheinlich von der stallmannschaft die einzige bin, die sich dafür interessiert und das macht, die dem pferd ne chance gibt und ihm zeit geben will soviel er braucht. wenn die reitlehrerinnen den ausbilden würden, dann müsst er ja morgen schon in den stunden gehen....=(

ich selbst weiss eh, dass das lange dauert mit der ausbildung und dem vertrauen (mein erstes eigenes pferd wurde geschlagen bevor sie zu mir kam, ich brauchte ein jahr damit sie mir echt vertraut) und so würd ich ja wenns nach mir ginge so langsam und gründlich machen wies fürs pferd gut ist, so dass ich mit dem pferd "kommunizieren" kann, das problem ist halt, die besitzerin ist mit mir nicht unbedingt der selben meinung, sie stimmt mir zwar zu, dass das lang dauert, aber dann meints im selben satz schon sie holt sich nen andern zum ausbilden, weils ihr nicht schnell genug vorschritte bringt (ihrer meinung ist lange für das etwa ein monat, dann muss er reitfähig sein)....und naja ein pferd das in der box steht bringt kein geld hinein.

und ich hab gesehen, wie mit manchen pferden umgegangen wird, aus dem grund hab ich ja zugesagt. die besitzerin selbst ist nicht unbedingt von der ruhigen sorte...auch nicht unbedingt die zärtlichste, in ihren augen natürlich ist sie die liebste und will den pferd nur gutes...in der praxis....naja..

hab ihn gestern das erste mal aufs viereck genommen und bin einfach nur mit ihm spazieren gegangen um mich an ihn zu gewöhnen und ihn an mich zu gewöhnen dann ist die besitzerin nur her und meinte so wo meine peitsche wär und ob ich anfangen würd ihn zu longieren. ich mein ich kenn das pferd ne minute und er mich auch....dann hab ichs halt mal vorsichtig versucht was er kann und so und sie schreit dauernd vom zaun, gib ihm mehr longe und zeig mit der peitsche auf seine schultern, dass er auf die bahn geht. ich mein das pferd hatte keinen schimmer.

hab ihn vor mich hingestellt und mit der peitsche seinen hals ganz vorsichtig berührt und dann zur kuppe um ihn halt zu zeigen, dass die peitsche nichts schlimmes ist und ich sie nicht verwend um ihm weh zu tun..auf der linken seite gings aber auf der rechten ist der voll ausgezuckt...

ich mein sie schreit von der seite des zauns was ich tun soll, ärger mich so, weil ich mein aaaahhhh....was denkt sie sich...hab ihr dann eh zugerufen, ich kann ihm nicht mehr longe geben weil der gleich den kopf in richtung zaun reisst und sich umdreht ich ja nicht weiss ob der nicht auszuckt, aushaut oder sich losrennt....ich mein ich war ja so froh, dass er so weit meiner stimme vertrauen schenkte und nicht losrannte als sich die longe über den hals auf die andere seite drehte...und sie schreit was ich tun soll...

bei ihr muss das alles über nacht gehen und das gibts halt einfach nicht....bin echt mit meinem alphabet zu ende...möcht ihm alle zeit der welt geben und dann ist der druck und die kritischen augen der reitlehrerin und der besitzerin da....

Das ist immer noch der gleich miese Stall wie beim letztenmal? Ehrlich gesagt, auch wenns jetzt knallhart klingt- wieso unterstützt du sowas noch? Solange die Besi genug "Dumme" hat, die ihr die Arbeit mit den Problempferden (unentgeltlich?) abnehmen, wird sie sich natürlich weiterhin billige (weil schlecht ausgebildete) und überforderte Pferde holen, um sie in ihrem Schulbetrieb zu verheizen.
Ich verstehe sehr gut, daß du dem Pferd wenigstens ein bisschen Vertrauen geben willst- aber das Resultat wird sein, daß er in einen miesen Betrieb gesteckt wird, in dem die Pferde nur Arbeitsmaschinen sind, die offenbar nicht mal nen Tierarztbesuch wert sind.
Ist jetzt offtopic- aber wenn die Zustände dort wirklich so schlimm sind, wäre zu überlegen, ob du sowas wirklich unterstützen möchtest.

Sorry für meine Direktheit,

Lg, crinblanc