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#1

Reitende Jugendliche heute

in » In der Sattelkammer 23.12.2009 10:39
von Sandro | 3.012 Beiträge | 35000 Punkte

Das Folgende ist nicht speziell auf unser Forum gemünzt.
Wir sind hier eh anders
Der Beitrag von Yvonne gab mir nur den Anstoß dazu.

Ich weiß nicht ob es nur mir so geht,aber wenn
ich mich in den diversen Foren und auch im realen
Leben umschaue,fällt mir immer wieder auf wie anspruchsvoll
und teilweise verwöhnt ein großer Teil der reitenden Jugend ist.
Das möchte ich jetzt aber auch nicht verallgemeinern.

Da werden Pferde ausgewechselt wie abgelegte Kleidungsstücke,
Reitbeteiligungen geschmissen, weil der Besitzer bestimmte
Entscheidungen trifft, ohne die Rb zu fragen und, und, und.

Wenn ich so an meine Anfänge zurück denke,war alles irgendwie anders.
Wir waren damals froh, wenn uns ein Besitzer sein Vertrauen entgegen gebracht
hat und wir sein Pferd überhaupt nur putzen durften.
An Reiten war da mal erstmal gar nicht zu denken.
Wir haben nach der Schule den ganzen Tag im Stall geschuftet,
nur um unserem Pflegepferd(meist Schul-oder Verleihpferd) nah sein zu können.
Wer es sich leisten konnte, nahm Reitstunden.
Unser High Light war es, wenn uns der eine oder andere Besitzer auch mal Trockenreiten ließ.
Ganz toll war es, wenn wir dann endlich ein Privatpferd in Pflege bekamen,
das wir dann bewegen MUSSTEN, weil der Besitzer im Urlaub oder beruflich eingespannt war.
Da mußten wir da sein(!), weil
1. die Haltung damals so war, daß es fast nur Knasthaltung gab,
2. der Besitzer sich auf uns verlassen hat und
3. der Nächste schon in Lauerstellung lag, um auch ein Pflegepferd zu bekommen.
Es kam selten vor, dass man wegen kleinerer Wehwehchen zu Hause blieb;
nur wenn wir den Kopf unter dem Arm trugen.
Wir sind kilometerweit mit dem Rad oder stundenlang mit öffentlichen
Verkehrsmittel unterwegs gewesen, für "unser Pferd"
Und ich muß sagen, ich möchte diese Zeit nicht missen.

Und wie ist es heute?
Vielen Teenies wird quasi Zucker in den Allerwertesten geblasen.
Sie wollen fast nur reiten, aber am besten dafür gar nichts tun;
Mama und Papa zahlen ja .
Man könnte sich ja schmutzig machen.
Ich habe oft den Eindruck, dass sie gar nicht zu schätzen wissen,
welches Vertrauen sie genießen und welche Verantwortung
sie einem Pferd gegenüber haben.

Empfinde nur ich das so?

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#2

RE: Reitende Jugendliche heute

in » In der Sattelkammer 23.12.2009 12:20
von crinblanc | 4.708 Beiträge | 4708 Punkte

Nein, das seh ich ganz genauso.
Und ich kann wirklich ziemlich deutlich werden, wenn ich an derart blasierte Goofen gerate.
Das mit dem ablegen und austauschen nimmt leider immer krassere Formen an, wobei bei Verkauf die Situation oft derart schöngeredet wird, ("da hat er es besser- ich brauch halt ein Sportpferd"), daß man sich in Wendyland wähnt, aber der neue Platz nicht ein einziges Mal wirklich angeschaut wird- und oft auch kein Konakt mehr gewünscht wird. Oft mit der scheinheiligen Aussage "Es tut zu weh..." , aber im Grunde will man ja garnicht wissen, was wirklich weiter passiert, es könnte einem ja den Schlaf rauben...

Ich "durfte" zwar von Haus aus Reitstunden nehmen- aber die waren auf einmal/Woche limitiert. Nicht aus Geldmangel- sondern eben, damit ich für "mehr" irgendwas tun mußte.
Sprich, ich hab mich neben der Schule her als halber Stallbursche verdingt (das war in Paris, die Erwachsenen ließen fürs Pferd-fertigmachen auch mal was springen), um ab und zu eine Reitstunde außer der Reihe zu ergattern.
Mein erstes eigenes Pferd hab ich mir mit 19 selber gekauft (ok, mit familiärem Darlehen...) und war auch ganz klar allein dafür verantwortlich.

Als Teenie hab ich die Kids, denen Pferde als It-Tiere hingestellt wurden, natürlich heiß beneidet.
Heute bin ich froh, daß alles so gelaufen ist, wie es ist...

Lg, crinblanc

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#3

RE: Reitende Jugendliche heute

in » In der Sattelkammer 23.12.2009 14:25
von Flame

Nein das sehe ich auch so und ich hab oft genug den Kopf darüber geschüttelt.
Als ich damals in einem Verein angefangen habe gab es schon die ersten "Exemplare" davon.Selber das Pferd putzen:Fehlanzeige !! Machte das Pferd nicht was Kind wollte gab es ein neues Pferd. Und Kleidung am Hintern,die ich mir heute noch nicht leisten könnte bzw wollte.
Früher gab es davon nur ein Paar aber heute habe ich das Gefühl das 80% der Jugendlichen so sind.Das Pferd ist ein Sportgerät,die Eltern bezahlen alles,schmutzig machen können sich die Anderen und über Gleichaltrige die eine Rb oder ein Pflegepferd haben wird getuschelt und gelächelt.

Und was mich am Meisten aufregt ist dieses Gerede der Jugendlichen über ihre "Problempferde".
Komischer Weise sind diese Tiere entweder aus einer absoluten Toplinie oder aber aus schlechter Haltung mit grossen Macken und von jedem schon aufgegeben.Aber sie,noch grün hinter den Ohren haben es ganz alleine,innerhalb von wenigen Wochen,geschafft das Tier zu therapieren und es somit zum absoluten Verlasspferd zu machen
Da bekomme ich regelmässig Wutanfälle. Was heisst denn für diese Mädchen Problempferd ?? Das es die Ohren mal anlegt? Zwischendurch mal pupt? Oder Flecken im Fell hat?? Es tut mir leid aber ich kann mir nicht vorstellen das Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren mit wirklichen Problempferden,die verstört sind,Angst haben,buckeln und steigen usw alleine klarkommen.

Da denke ich wäre es mal gut gewesen den Kindern keinen Zucker in den Hintern zu blasen und ihnen mal die Pforke in die Hand zu drücken.

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#4

RE: Reitende Jugendliche heute

in » In der Sattelkammer 23.12.2009 18:19
von isigoing | 1.414 Beiträge | 1414 Punkte

Tja, ich schließe mich meinen vorrednern an.........
bei mir war es so, dass mein opa mir ein pony geschenkt hat........aber durch die insellage berlins stand es bei einem bekannten in schleswig holstein..........da bin ich jede ferien hingefahren und oft auch mal so an den wochenenden......
in berlin durfte ich auch nur 1x/Woche unterricht reiten.........schulpferde.........da war mir zu wenig.deshalb hatte ich ein pflegepferd auf einem total verlotterten hof..........die pferde sahen alle aus wie die kleiderbügel und das veterinäramt war stammgast...........und da wussten wir pfleger..........wenn wir nicht kommen, dann haben die pferde nix zu fressen........wir sind so weit gegangen, dass wir den misthaufen des benachbarten nobelstalls geplündert haben um unseren pferden ein wenig einstreu zu gönnen.........zusätzlich war ich oft in der reitschule..........habe stundenlang an der bande gesessen und zugeschaut und gehofft, dass ich mal ein pferd zum trockenreiten bekomme..........und dann hat sich die ständige anwesenheit ausgezahlt..........fürs pferde frisieren, fertig machen, trocken reiten und tt durfte ich das alte ausgediente s-dressurpferd meines reitlehrers reiten.............und die schicksen, die ihre eigenen pferde hatten waren einfach nur dämlich......schlaufis ohne ende und tolle klamotten..........haben immer auf uns herab gesehen...........
lg
isi

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#5

RE: Reitende Jugendliche heute

in » In der Sattelkammer 27.12.2009 09:40
von halischen | 6.593 Beiträge | 6593 Punkte

Wenn ich elby's Beitrag so lese, wie es damals war... genau so ging es mir auch. Ich war schon froh, mich in irgendeinem Stall rumtreiben zu dürfen, nur um Pferde sehen, riechen und mal anfassen zu dürfen.

Und ich habe es schon damals nicht verstanden, das die Besi so wenig Zeit mit und für ihre Pferde aufgebracht haben. Und heute nehmen sich nichtmal die "Pflegemädels" und RB's richtig Zeit. Ja, reiten ok, aber alles nebenbei nicht.

Da suchen zwei Shettys in einem benachbarten Stall einfach ein paar Mädels, die sich etwas mit ihnen beschäftigen, sich etwas kümmern und reiten dürften die sie auch, aber glaubt ihr es melden sich da welche? Die wollen noch Geld dafür haben. Ich hätte mir früher ein Bein ausgerissen für solch ein Angebot!

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