Das Folgende ist nicht speziell auf unser Forum gemünzt.
Wir sind hier eh anders
Der Beitrag von Yvonne gab mir nur den Anstoß dazu.
Ich weiß nicht ob es nur mir so geht,aber wenn
ich mich in den diversen Foren und auch im realen
Leben umschaue,fällt mir immer wieder auf wie anspruchsvoll
und teilweise verwöhnt ein großer Teil der reitenden Jugend ist.
Das möchte ich jetzt aber auch nicht verallgemeinern.
Da werden Pferde ausgewechselt wie abgelegte Kleidungsstücke,
Reitbeteiligungen geschmissen, weil der Besitzer bestimmte
Entscheidungen trifft, ohne die Rb zu fragen und, und, und.
Wenn ich so an meine Anfänge zurück denke,war alles irgendwie anders.
Wir waren damals froh, wenn uns ein Besitzer sein Vertrauen entgegen gebracht
hat und wir sein Pferd überhaupt nur putzen durften.
An Reiten war da mal erstmal gar nicht zu denken.
Wir haben nach der Schule den ganzen Tag im Stall geschuftet,
nur um unserem Pflegepferd(meist Schul-oder Verleihpferd) nah sein zu können.
Wer es sich leisten konnte, nahm Reitstunden.
Unser High Light war es, wenn uns der eine oder andere Besitzer auch mal Trockenreiten ließ.
Ganz toll war es, wenn wir dann endlich ein Privatpferd in Pflege bekamen,
das wir dann bewegen MUSSTEN, weil der Besitzer im Urlaub oder beruflich eingespannt war.
Da mußten wir da sein(!), weil
1. die Haltung damals so war, daß es fast nur Knasthaltung gab,
2. der Besitzer sich auf uns verlassen hat und
3. der Nächste schon in Lauerstellung lag, um auch ein Pflegepferd zu bekommen.
Es kam selten vor, dass man wegen kleinerer Wehwehchen zu Hause blieb;
nur wenn wir den Kopf unter dem Arm trugen.
Wir sind kilometerweit mit dem Rad oder stundenlang mit öffentlichen
Verkehrsmittel unterwegs gewesen, für "unser Pferd"
Und ich muß sagen, ich möchte diese Zeit nicht missen.
Und wie ist es heute?
Vielen Teenies wird quasi Zucker in den Allerwertesten geblasen.
Sie wollen fast nur reiten, aber am besten dafür gar nichts tun;
Mama und Papa zahlen ja .
Man könnte sich ja schmutzig machen.
Ich habe oft den Eindruck, dass sie gar nicht zu schätzen wissen,
welches Vertrauen sie genießen und welche Verantwortung
sie einem Pferd gegenüber haben.
Empfinde nur ich das so?