Vor vielen Jahre war ich im Fahrstall von Fritz Lage irgendwoin Holstein. Das Besondere war, dass es in diesem Stall mit mehr als 30 Pferden kein lautes Wort gab. Weder im Stall noch auf den Trainingsplätzen wurde gerufen noch geschrien, es war für mich, der ich viele andere große Ställe kannte eine wirkliche Überraschung. Auch beim Sprechen wurde leise gesprochen. Die Konsequenz war eine Atmosphäre der Ausgeglichenkeit. Ich kaufte dort ein Pferd, und mit ihm, bezw. ihr, es war eine Stute, zog auch bei uns Ruhe ein. Nicht dass es vorher laut bei uns gewesen wäre, aber.....

Noch heute sorgen wir dafür, dass niemand bei unseren Pferden laut wird, den neuen Hufschmied musste ich wegschicken, er war einfach zu ruppig und laut mit den Pferden.


Pierre

hmm also normal fall ists bei uns auch net überdurchschnittlich laut.. gesprochen wird normal... aber es wird auch mal rumgeblödelt oder sonst was... also kann auch krach geben, mit tracktor schmied und so...

also trotz dem sind die pferde hier eigendlich voll gechillt... und dazu interessierts die alle net wenn irgendwann und irgendwo mal voll der krach ist..

Bei dem Friesenzüchter, bei dem ich mit Katrin ab und zu helfe, ist es auch so. Absolute Ruhe im Stall! Nach Jemandem rufen, sich gegenseitig normallaut unterhalten oder mal witzeln und etwas Gelächter, das möchte der Züchter nicht so gerne
Im Grunde ist die Ruhe schön, aber man kann es auch übertreiben! Die Pferde kennen kaum etwas Anderes als Ruhe und Geborgenheit. Das hat sie absolut schreckhaft und ängstlich allem Fremden oder Geräuschen gegenüber gemacht.

Es gibt ja verschiedene Arten von Ruhe. Die normalen Geräusche, die rund um einen Stall mit vielen Pferden, geschäftigen und dort arbeitenden Menschen usw. herrschen, die gehören dazu.
Anders ist es, wenn ständig Leute durch den Stall rennen, rumschreien, Hunde mitbringen die durch die Stallgasse bellen und Kinder, die kreischend an den Boxen vorbeilaufen und dort spielen!

Ich denk auch, daß die Ruhe im Umgang mit dem Pferd für die innere Stabilität ausschlaggebend ist und nicht die Stressvermeidung um jeden Preis. Auch ein weitgehend "natürlich" lebendes Pferd ist Stressfaktoren ausgesetzt (oder sucht sie sich sogar), und das ist gut so- so wird die "Flucht" für den Ernstfall trainiert. Ich mein damit die typische rammdösige Offenstallherde, die eines Tages auf der öden Winterweide beispielsweise eine Plane, die da schon monatelang hängt, zum Säbelzahntiger erklärt und sich stundenlang mit "Flucht" amüsiert.
Auch meine Pferde müssen mit Strassenverkehr, landwirtschaftlichen Maschinen und ähnlichem leben können. Der Tölpel, der absolut nichts davon kannte, lag nach einer Woche total relaxed auf dem Paddock und döste- obwohl wir gegenüber der Bäckerei wohnen, wo schon mal Autotüren knallen und Leute sich laut unterhalten. War offenbar nicht wirklich schlimm für ihn.

Was MMary schon angesprochen hat: Kreischende Kinder und schlecht erzogenene Hunde im Stallbereich werden bei mir einmal um Ruhe gebeten, dann fliegen sie raus. Hat meinen Bekanntenkreis nicht unbedingt vergrössert . Da hab ich allerdings weniger Angst, daß die Pferde irgendeinen Schaden nehmen als daß mich die Ignoranz und Respektlosigkeit (auch der Eltern) gegenüber dem Lebewesen Pferd auf die Palme bringt.

Lg, crinblanc