Dann will ich mich als Springreiter auch einmal zum Thema Martingal äußern ;):

Das Martingal wurde extra für die Springarbeit konzipiert.
Der Witz dabei ist, dass es korrekt verschnallt (Richtlinie: Ringe etwa auf Höhe der Hüfthöcker) gar nicht einwirkt so lange das Pferd im angebrachten Maß läuft.
Angebracht bedeutet beim Springen beispielsweise die Phase des Taxierens und Maßnehmes vor dem Sprung und die das Aufwölben des Rückens bei gleichzeitigem Abtauchen von Kopf und Hals über dem Sprung (Bascule). Das alles beeinträchtigt das Martingal in keinster Weise. Letztlich heißt es ja gleitendes Ringmartingal, weil es durch die Ringe je nach Situation an den Zügeln entlangleitet.
Eine Wirkung entfaltet es erst, wenn das Pferd wirklich aus der Form gerät Bsp. Kopfschlagen, extremes Hochreißen des Kopfes vor dem Sprung, weil sich das Pferd aufpullt oder weil es versucht dem Reiter die Hand zu nehmen.
Dies ist in der Ausbildung kontraproduktiv und unter Umständen ohne diesen Hilfszügel schwer abzustellen.
Solche Situationen können gerade beim Springen schnell gefährlich werden, weil das Pferd leider alleine nicht immer weiß, wie es das Hindernis am besten angeht.
Deshalb benutzen es auch 90 Prozent der Springreiter; es stört nicht, kann aber bisweilen sehr hilfreich sein.

Zitat von kiwi

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Eine Wirkung entfaltet es erst, wenn das Pferd wirklich aus der Form gerät Bsp. Kopfschlagen, extremes Hochreißen des Kopfes vor dem Sprung, weil sich das Pferd aufpullt oder weil es versucht dem Reiter die Hand zu nehmen.
Dies ist in der Ausbildung kontraproduktiv und unter Umständen ohne diesen Hilfszügel schwer abzustellen.
Solche Situationen können gerade beim Springen schnell gefährlich werden, weil das Pferd leider alleine nicht immer weiß, wie es das Hindernis am besten angeht.
Deshalb benutzen es auch 90 Prozent der Springreiter; es stört nicht, kann aber bisweilen sehr hilfreich sein.

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Das sehe ich ein!!!

Wer aber sein Pferd kennt und einschätzen kann, der wird doch sicher auch ohne auskommen, oder? Ich meine, warum wurde uns immer erzählt, es sei quasi Pflichtmaterial? Warum sollte ich es dann nutzen (...wenn es denn dann eh keinerlei einwirkung hat), wenn mein Pferd das aber nun einmal absolut nicht braucht???

Das meinte ich auch damit, daß Otto-Normalreiter sowas eigentlich nicht braucht- weder im Gelände noch bei den 90-cm Sprüngen dreimal im Jahr.
Und wenn ein Pferd bereits in der Ausbildung anfängt, den Kopf hochzureissen, sich der Hand zu entziehen etc. sollte sich der Ausbilder/Reiter evtl. auch mal überlegen, woran das liegt....
Trotzdem halte ich das Martingal für einen der weniger "fiesen" Hilfszügel.

Lg, crinblanc

Vergleicht es doch mit einem Sicherheitsgurt im Auto.
Ihr schnallt euch immer an und am Ende der Fahrt denkt ihr zurück und stellt fest, dass ihr den Sicherheitsgurt eigentlich gar nicht gebraucht habt, euch wäre auch unangeschnallt nichts passiert, weil alles glatt gegangen ist. Aber am Tag X, wenn es doch einmal knallt und ihr einen Unfall habt, seid ihr froh, dass ihr euch immer anschnallt.

Es gibt auch Reiter, die Zuhause ohne Martingal springen und nur auf dem Turnier eins reinschnallen. Sie sind der Meinung, dass das Turnier eine Ausnahmesituation darstellt, in der die Pferde und/oder vorallem ihre Reiter nervös sind und sich schon,al erschrecken oder anders reagieren als daheim.
Ich benutze ein Martingal vorallem bei Pferden, die dazu neigen sich heiß zu laufen oder auf dem Gebiss festzubeißen. Aber Pflicht ist es sicherlich nicht.