Am Sonntag mußen wir Pumple wegen Kolik mit Drehung des Dünndarmgekröses einschläfern lassen- ich steh immer noch einige Lichtjahre neben mir.
Samstagabend gegen 21.00 war ich noch im Stall, da war noch rein gar nichts auffällig.
Wieso ich das Late-Night-Menü unbedingt früher servieren wollte, weiß ich nicht- jedenfalls stand sie gegen 23.00 in der Ecke und zeigte milde Koliksymptome.
Um Mitternacht war der TA dagewesen, sie war gut gedopt, abwarten war angesagt.
Sie zeigte immer wieder ganz leichte Symptome- aber mehr hätte man in dem Moment nicht tun können (dass ich nebenher noch alle Register aus der Natur- und Hexenküche gezogen hab,könnt ihr euch ja vorstellen). Optisch wirkte sie fitter- allerdings sprang der Darm nicht an. Da wussten wir schon von der Verlagerung, und dass die Prognose nicht toll war.
Am nächsten Morgen haben wir kurzerhand die Klinik in unseren Stall verlegt, sprich, 30 Liter Kochsalzlösung und diverse Medikamente…. Wir wollten ihr den Stress mit Transport und Klinikaufenthalt ersparen, zumal der TA (Besitzer nämlicher Klinik) selber meinte, mehr könnten sie auch dort nicht für sie tun.
Abends war dann ziemlich klar, dass es ohne OP (die ich bei einem 40-jährigen Pferd nie hätte machen lassen, auch hier waren der TA und ich uns einig- und die sie zu 90% sowieso nicht überstanden hätte) eigentlich keine Chance mehr gab.
Das für mich total Schlimme war, dass sie in den (immer kürzer werdenden) schmerzfreien Intervallen total konträr zu allen Befunden und Tatsachen topfit wirkte, völlig klar im Kopf und ruhig.
Sie wollte noch kämpfen- aber sie war schon immer der Typ Pferd, der erst Schmerzen gezeigt hat, wenn es wirklich heftig war.
Auch beim Reiten und später bei Tobereien auf der Weide- lieber tot als überholt…
Trotzdem- alles, was wir noch hätten tun können, um Zeit zu schinden und auf irgendein Wunder zu warten ( und nach Wunder sahen weder die Befunde noch mein Bauchgefühl aus), hätte Stress und Schmerzen bedeutet.
Und mit ganz großer Wahrscheinlichkeit, ein paar Stunden später ein stöhnendes Bündel Schmerzen und Panik ins Jenseits zu befördern.
Das wollte ich dem stolzen, starken alten Mädchen auf gar keinen Fall antun. Trotzdem war das die allerschwerste Entscheidung, die ich diesbezüglich je getroffen hab. Und es war nicht die erste.
Mit der was-wäre-wenn und hätte- ich -vielleicht-doch -Endlosschleife muß ich jetzt halt klarkommen.
Gar nicht so einfach…
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Verdammt, wieviel Salzwasser verkraftet eine Tastatur....?