"Kopfschnicken"
Als wir unsere Honeymoon kauften, wurde sie vom Vorbesitzer als braves aber dominantes Pferd beschrieben.
Honey sei grundsätzlich die ranghöhste Stute gewesen und oft ziemlich zickig. Aufgrund ihrer hohen Rangposition innerhalb der Herde, versuche sie auch immer wieder am Mensch zu dominieren (sie wurde deshalb beim Vorbesitzer mit Führkette geführt)!
Tatsächlich haben wir Dergleichen nicht wirklich feststellen können. Honeymoon war (und ist)absolut verträglich, keineswegs sehr dominant, weder zu den anderen Pferden noch uns gegenüber. Einzig was wir anfangs feststellten, war ihr "Kopfschnicken", wenn es nicht nach ihrer Nase ging. Wenn zum Beispiel nicht ihr Futtertrog als erstes befüllt wurde, warf sie zornig den Kopf hoch, wenn nicht sie sondern ein anderes Pferd von der Weide geholt wurde auch ..usw. Mit dem Hochwerfen des Kopfes zeigte sie also ihren Unmut!
Dies versuchte sie dann auch einige Male, wenn sie am Halfter geführt wurde. Plötzlich zuckte sie mit dem Kopf hoch, was teilweise schon schmerzhaft ins führende Handgelenk schlug. Ich ging davon aus, das es einfach eine Abwehrreaktion auf die früher verwendete Führkesse war.
Immer wenn sie also anfing, beim Führen mit dem Kopf zu schnicken, hielt ich stramm dagegen, zuckte ebenfalls einmal am Halfter und sagte laut und bestimmend NEIN!
Ihr Erstaunen darauf war fast schon in ihrem Gesicht zu sehen. Als ob sie denken würde "Oh, das darf ich dann wohl nicht???"
Sie versuchte es noch ein paar Mal, bei den letzten malen aber hatte ich schon den Eindruck als ob sie sowas wie "huch, stimmt, darf ich ja nicht" dachte und nach kurzer Zeit hat sie das nie wieder gemacht!
Ich gehe davon aus, dass sie auf der einen Seite gemerkt hat, dass sie damit bei uns nicht durchkam, auf der anderen Seite aber spürte, dass geführt werden nicht mehr mit Schmerzen verbunden war, wie eben sonst durch die Kette über dem Nasenrücken