Hallo zusammen!

In Deutschland ist es ja fast eine Modeerscheinung, einen Hengst zu besitzen. Nicht etwa zu Zuchtzwecken!! Es gibt unzählige Hengste, die nie decken sondern nur im Sport oder auf Show's starten.
Und man hat irgendwie das Gefühl, dass die Pferdewelt Menschen, die mit einem Hengst umgehen, ganz besonders würdigt, während der Umgang mit einem Wallach (oder Stute) dagegen fast schon als lächerlich abgewunken wird.
Da heißt es dann, ein Hengst würde sich ganz anders präsentieren als ein Wallach.
Wenn ich aber gerittene oder gefahrene Hengste sehe und das mit ebenso gut gerittenen oder gefahrenen Wallachen vergleiche, kann ich nicht behaupten, dass die Hengste grundsätzlich besser aussehen!!!
Klar geht etwas vom Temperament "verloren", aber doch nicht von der Leistungsbereitschaft, wenn man entsprechend mit einem Wallach arbeitet, oder?
Warum also unbedingt ein Hengst, wenn dieser doch nicht decken soll?
Hat er nicht ein wesentlich unbeschwerteres Leben als Wallach? Ist nicht auch die Haltung von Wallachen wesentlich einfacher und für alle angenehmer?

Zitat von Mini-Mary

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In Deutschland ist es ja fast eine Modeerscheinung, einen Hengst zu besitzen. Nicht etwa zu Zuchtzwecken!!

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Überspitzt-satirisch gesagt: Es hebt das Selbstbewußtsein ungemein, ein im ganzen Stall gefürchtetes Raubtier zu beherrschen...

Das soll nicht heißen, daß ich was gegen Hengste und vernünftige Hengsthaltung habe.
Ich kenne aber viele ReiterINNEN (tatsächlich überwiegend Frauen), die sich rein aus Prestigegründen einen Hengst halten, und sichtlich Manschetten vor ihm haben.
Aber frau kann sich ja dann prima drauf rausreden, daß sie es ja auch mit einer ach so gefährlichen Sorte Pferd zu tun hat, die Probleme also nicht an ihrer Unfähigkeit, sondern am "Raubtier Hengst" liegen.

Die größere Ausstrahlung kann ich auch nicht in allen Fällen bestätigen- und ich hab reichlich Hengste erlebt und geritten.
Natürlich gabs da tolle drunter- aber eben auch durchaus Schlaftabletten und Teddybären (wobei ich die ganz gern hatte).
Ich hab im Gegenteil den Eindruck gewonnen, daß Hengste eher weniger leistungsbereit sind als der Rest der Schöpfung... (Ich denk da grad an mein Pony-VS-Hengsti, der vor Prüfungen immer extra geweckt werden mußte- und in der Mittagspause grundsätzlich ein Nickerchen einlegte)

Wenn Hengste vernünftig- also mit Sozialkontakt und vernünftigem Umgang gehalten werden, spricht da sicher nix gegen.
Das ist aber leider- wie ich immer wieder erlebe- in Deutschland wohl die Ausnahme...

Lg, crinblanc