Ganz nach dem Motto: "Was Hänschen nicht lernt, lernt hans nimmermehr"

Stimmt dieses Sprichwort oder können auch ältere Pferde durchaus noch lernen?

Habt ihr Erfahrungen mit älteren Pferden, die vielleicht noch nichts konnten und nun ausgebildet wurden?

Oder eben ältere Pferde, deren jahrelangen Marotten nun einer vernünftigen Ausbildung weichen mussten?

Kommt drauf an, was du unter "älter" verstehst- ich hab mal ein 11-jährig rohes Pony mit angeritten, da war der Unterschied zu einem Jungpferd nicht allzu groß. Allerdings war er im Umgang top und gut erzogen.

Mein schwerster Fall war mein Wallach, dem ich 12-jährig erstmal Grenzen setzen mußte. Er war zwar 3-jährig "eingeritten" worden (viel zu früh bei diesem Pferd) und die Vorbesi kam gut mit ihm klar, aber es fehlten grad was die Sicherheit betraf, wirklich Basics.

Ausserdem konnte er nicht damit umgehen, daß ich ihn konsequent behandelte (das kannte er so nicht), er wurde zeitweise fast agressiv, besonders unterm Sattel. Das ging von bildhübschen Rodeos über sich-hinwerfen bis hin zum kopflosen Steilhänge-im-Galopp runterbrettern. Rücken, Zähne, Augen hab ich übrigens regelmäßig gecheckt/checken lassen, weil ich sichergehen wollte, ihm kein Unrecht zu tun.

Bis ich es gewagt hab, ihn "aus der Hand" zu geben, sprich, andere Leute draufzulassen, hat es fast 3 Jahre gedauert.

Lg, crinblanc

Trifft auf meinen alten Herrn nicht zu.
Der lernt auch mit seinen 26 Jahren immer noch sehr gut.

Ich habe ihn ja am Anfang unserer Glanzzeit englisch geritten,
bin dann aber mehr oder weniger auf iberisch umgestiegen, weil
uns beiden dies besser gelegen hat. Wir sind damit ganz gut
zurecht gekommen. Und nun lernt er fleißig und mit voller Freude
etwas western. Am liebsten "Kühe" vor sich hertreiben.
Wobei es nicht immer eine Kuh ist, sondern auch mal eine
menschliche Kuh.

Man lernt nie aus, ich finde das trifft nicht nur auf Menschen zu.

naja, "älter": als ich Chady '96 bekommen habe war sie 7,5 und kannte Zügelzug = lenken + bremsen, hatte "Hackenantrieb" und hatte von biegen noch nie etwas gehört. Unsere erste Übungsstunde auf dem Reitplatz bestand darin, genau an der Pylone anzuhalten - wir haben die gesamte Stunde dafür gebraucht....
Sie konnte nix, ich konnte nix - dafür haben wir uns im Laufe der Zeit wirklich gut zusammengerauft !
Doppellongenarbeit hat sie erst vor *grübel* 3 Jahren kennengelernt (also mit 18) und nach anfänglichem Gekicke nach den "Schlangen an den Beinen" hat sie das gut gelernt.

moin,
ich glaube, dass das alter nicht unbedingt etwas über die lernfähigkeit aussagt..........
als ich mein zickchen bekommen habe war sie typisch isländisch verbildet..........außen rum reiten, geradeaus, galopp nur zum legen in den rennpaß, tölt immer schön gegen den zügel, weil man ja irgendwie die fehlende aufrichtung bekommen muss...........
ich bin das erste mal in der bahn geritten un wollte im schritt vom hufschlag abwenden.......holla........wir wären beinahe hingeflogen...........das schwierigste am lernen war eigentlich das vertrauen aufzubauen.........kein geziehe und gezerre........und wenns gut klappt ne belohnung...........und nu ist die dame schon 23............und lernt immer noch dazu.........
chady ist ja auch das beste beispiel dafür..........
charakterlich schwierige pferde werden es in jedem lebensalter schwer haben zu lernen...........sie sind eine absolute herausforderung............hut ab crinblanc.........
lg
isi