Das ist ein sehr komplexes Thema ^^ Ich werd mal versuchen es so kurz und verständlich wie möglich zu halten. Zuerst unterscheiden wir bei der Barocken Reiterei die klassisch-barocke Reitweise, die auch gerne als französische Reitweise bezeichnet wird, und die akademische Reitweise, bekanntester Vertreter davon ist Bend Branderup. Beide beziehen sich auf Guérinière, wobei die klassisch-barocke Reitweise auch noch sehr viel von den Lehren Baucher's beinhaltet, um mal einen großen Meister unter vielen zu nennen. Da ich persönlich ebenfalls in diese Richtung arbeite kann ich da am Besten die Unterschiede zu der "modernen" Dressur erklären. Als allererstes gelten für uns weder die Ausbildungsskala noch die Richtlinien. In Bezug auf die Reiterei ist ein großer Unterschied das von Baucher beschrieben "Hand ohne Beine, Beine ohne Hand"- Prinzip. Ein "an-die-hand-treiben" gibt's bei uns nicht, wir setzen niemals die Hand gleichzeitig mit der Schenkelhilfe ein sondern immer nur getrennt. Außerdem gibt es Unterschiede in der Handhaltung die bei uns in gegebenen Umständen deutlich höher ist um das Gebiss anzuheben, Druck auf die Maulwinkel zu machen um den Unterkiefer zu mobilisieren. Wir bezeichnen das als Abkauübungen, die ebenfalls aus deutlichem Stellen nach rechts oder nach links bestehen, ähnlich wie es auch Westernreiter machen. Ein Unterschied in den Lektionen zeigt sie bei den Seitengängen, Schulterherein reiten wir oftmals in größerer Abstellung, so dass von vorne die 4 Beine und nicht nur 3 Beine zu sehen sind. Außerdem sitzen viele Barockreiter bei den Seitengängen in die Richtung in die das Pferd sich bewegen soll, das heißt dann im Fall des Schulterhereins nach außen. Ein großes Prinzip der klassisch-barocken Reiterei stellt die Leichtigkeit dar, ein Pferd soll im Unterkiefer nachgeben und sich anschließend selbst tragen, eine feste Anhlehnung ist dabei nicht erwünscht, der Zügel sollte locker gelassen werden ohne, dass sie an der Kopfhaltung etwas ändert. Ein weiterer Unterschied ist die halbe Parade die in der klassisch-barocken Reiterei nur aus einer Aufwärtsbewegung der beiden Hände besteht und wieder mit einem Absinken der Hände beendet wird, das ist die "descente des mains" die von Guérinière erklärt wird. So, das sind jetzt erst mal die ersten großen Punkte die mir eingefallen sind, und ich hoffe, dass es einermaßen verständlich ist ^^ wenn mir noch was einfällt werd ich es noch ergänzen ![](http://img.homepagemodules.de/siteboard/images/smilies/icon_wink.gif)