Wie ich schonmal in einem anderen thread geschrieben habe, hatte ich im Alter von 12-14Jahren eine Reitbeteiligung auf zwei Doppelponys.
Es war ein kleiner, aber feiner Stall mit 4 Boxen zwei Wiesen und einem Reitplatz (von der Größe her war es eher ein Longierzirkel). Der Stall stand quasi bei den Besitzern im Garten.
Alles war top gepflegt, bezahlen mussten wir nichts, nur dafür sorgen, dass alles so ordentlich blieb, wie es war.
Dazu hatten wir einen Putzplan:
Tgl. (bzw. immer wenn wir da waren) mussten wir
* die Boxen misten (Späneboxen: abäppeln und gerade ziehen)
* die Pferde füttern und Kraftfutter für den nächsten Morgen fertig machen
* die Stallgasse fegen
einmal wöchentlich (Samstags) mussten wir daneben noch
* den gepflasterten Hof fegen
* Spinnweben wischen
* die Tränken reinigen
* die Futtertonnen abwischen
* die Fenster putzen
* die Sattelkammer aufräumen
* die Toilette putzen
außerdem mussten wir alle zwei Wochen
* den Kiesweg bis zum Tor harken
* die Stalltore und Boxentüren abwaschen
* das gesamte Sattel- und Kutschzeug mit Sattelseife reinigen und einfetten
* die Kutsche sauber machen (oft haben wir sie nur entstaubt, denn der Besitzer benutzte sie nur noch selten)
Wir waren 2-3 Pflegemädchen und waren mit den Arbeiten 1-2 Stunden beschäftigt.
Der Besitzer wünschte, dass wir mind. einmal in der Woche im nahegelegenen Reitverein Unterricht nahmen,
ansonsten hatten wir mit den Pferden freie Hand. Dressur, Springen, Ausreiten, Turniere; alles war möglich.
Und nach Absprache durften wir auch den Hänger benutzen.
Wenn wir mochten, konnten wir jeden Tag kommen und reiten,
erwartet wurde mind dreimal wöchentlich.
Waschen und Frisieren der Pferde unterlag unserer Verantwortung und unserem Geschmack.
Es oblag dem Besitzer zu entscheiden, wann er den Hufschmied oder Tierarzt rief, auch wenn wir ihn schonmal daran erinnert haben, dass die Ponys doch mal wieder geimpft werden müssten o.Ä.
Grundsätzlich haben wir uns was die Behandlung mit Medikamenten, Salben usw. anging natürlich an die Anweisungen des Besitzers gehalten.
Kleinere Wunden und Schrammen haben wir aber auch ohne vorherige Absprache versorgt und anschließend Bescheid gesagt oder einen Zettel hingelegt " Pony XY hat am linken Fesselkopf eine kleine Macke, haben sie gesäubert und mit Blauspray desinfiziert.". Wenn uns größere Sachen aufgefallen sind, haben wir selbstverständlich sofort den Besitzer angerufen und dieser hatte dann zu entscheiden, was gemacht werden sollte.