@ Yvonne
Hallo du!
Ich muss jetzt erstmal zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht alle Beiträge um dieses Thema komplett gelesen haben, teilweise einfach nur überflogen, aber ich kann ja mal was aus eigener Erfahrung dazutun:
Unsere große Tochter Denise, sie hatte einen Reitponywallach der etwas schwierig war, aber sie hatte Spaß am Reiten, wollte unbedingt springen und bescheinigte uns immer wieder wie sehr sie diese ganze Pferdegeschichte bei uns liebt.
Dass sie sich nicht immer so um dieses Pony gekümmert hat wie wir es uns gewünscht hätten, führten wir auch auf ihr Alter zurück, anfängliche Pubertät usw.
Aufgrund der ständigen Zusagen von Denise, dass sie ein eigenes Pony wirklich wolle, dass sie auf jeden Fall mit der Reiterei weiter und auch Fortschritte machen wolle, haben wir auch weiterhin Unterricht bezahlt, sind mit ihr auf Turniere gegangen und haben das Pony später gegen ein teures, junges Springpferd getauscht, als sie größer wurde. Sie wollte unbedingt weiter kommen, aber an ihrer Zuverlässigkeit haperte es auch mit dem neuen Pferd immer wieder. Wenn wir sie nicht daran erinnerten, sich zu kümmern passierte nichts. Wenn wir sie fragten, ob sie keine Lust mehr auf das Pferd, auf das Reiten hätte, sagte sie immer ja, wäre sogar nach wie vor Feuer und Flamme, was wir allerdings nicht merkten. Wir haben immer wieder mit ihr geredet, haben ihr immer wieder klar gemacht, das wir keinesfalls böse oder enttäuscht oder traurig wären, wenn sie unser Interesse an den Pferden nicht mehr teilte, trotzdem wollte sie unbedingt ihr Pferd behalten, träumte von Fortschritten und Erfolgen, tat dafür aber nichts. Beim Reitunterricht war sie mit Unlust dabei und von alleine kümmerte sie sich nicht um ihr Pferd.
Irgendwann haben wir dann gegen ihren Willen und über ihren Kopf hinweg dieses Pferd verkauft. Klar gab es Tränen bei Denise, aber irgendwie hatten wir auch den Eindruck, dass sie erleichtert war. Erleichtert, diese Entscheidung nicht selber getroffen zu haben, erleichtert die Verantwortung für das Tier nicht mehr zu haben, erleichtert endlich mehr Freizeit zu haben ???? Wir wissen es nicht. Wir ärgern uns nur, nicht früher so gehandelt zu haben.
Was ich damit sagen will ist auch, das ein Pferd zu verkaufen nichts Schlimmes ist. Es kommt einfach darauf an. wo und wie es dem Tier besser geht. Wenn ein Tier vernachlässigt wird, sei es auch nur emotional, und man dies durch einen Verkauf abstellen kann, ist es allemal besser, als das Tier zu behalten, weil man es sich ja eigentlich gedacht hatte, das es für immer bleibt. Meistens sind es doch Außenstehende, die "laut" werden und dann dumm Quatschen von wegen "Ach, da wird hin und her verkauft"!
Blödsinn!
Leicht ist das nie. Ich habe schon einige Pferde und Ponys verkauft und es hat mir jedes mal in der Seele weh getan, aber ich weiß das es ihnen nun nicht schlecht geht, vielleicht sogar besser als bei mir.
Naja, ich meine eigentlich nur, du solltest dir nicht zu viele Gedanken machen, manchmal ist der kürzeste Weg auch der einfachste, auch wenn es vielleicht feige scheint. Versuche einfach zu entscheiden, welche Möglichkeit für alle Beteiligten am Besten wäre!