Hallo zusammen!

In unserem Bekanntenkreis hat Jemand ein großes Problem:
Das neu gekaufte Pferd (5jähriger Shire-Wallach), das anfangs völlig unbelastet und freundlich war, hat nun aufgrund einiger Erkrankungen jede Menge unangenehme Behandlungen über sich ergehen lassen müssen und zum Teil muss dies auch weiter geführt werden.
Inzwischen ist aus dem ausgeglichenen und ruhigen Pferd ein "Monster" geworden, dass seinen Menschen kaum noch an sich ran lässt, wo Behandlungen (eincremen und salben am Auge und in den Fesselbeugen hinten) nur noch unter vorheriger medikamentöser Beruhigung und/oder Nasenbremse möglich ist.

Alle Versuche, durch angenehme Unternehmungen wie an der Hand grasen lassen, putzen und tüddeln mit viel Ruhe und Bestechnung usw. gehen nur kurz gut. Das Vertrauen ist hin.

Es wurden schon viele Tipps gegeben, wie fremde die Behandlungen machen zu lassen <--- geht nicht weil traut sich keiner ran!
... wie immer wieder auch etwas mit dem Pferd unternehmen, was nichts mit den Behandlungen zu tun hat <----- nützte nichts, da die Behandlungen ja nach wie vor nicht abgeschlossen sind!

Hat von euch schon einmal jemand etwas in der Art hinter sich und kann Erfahrungen berichten, ob und wie das Vertrauen zueinander wieder hergestellt wurde?
Wie lange hat das gedauert, wie lange hat das Pferd das Unangenehme ertragen müssen und dann gebraucht, es wieder zu vergessen?
Usw. usf.

Da scheint ja schon einiges schiefgegangen zu sein.

Was für Behandlungen sind es denn, in welcher Häufigkeit- und was ist so unangenehm dran? Vielleicht gibt´s dazu irgendeine Alternative- Tierärzte sind da oft erstaunlich unflexibel, auch bezüglich dessen, was sie wie verordnen.

Ich mußte sowohl an eigenen als auch an Fremdpferden schon oft ziemlich unangenehme Jobs machen (liegt daran, daß ich nicht , wenn ich einen Abszeß reinige, auch wenn mir erstmal ne Tasse Schmodder entgegenkommt)- aber einen generellen Vertrauensverlust hab ich nie erlebt. Klar, sobald die die Spritze/Tube/Spraydose sahen, konnten sie schon grantig werden - das änderte aber nichts daran, daß ich sie direkt nach der Behandlung rausnehmen konnte, auf die Weide bringen, spazierenlaufen (was ich, wenn möglich, von Anfang an gemacht hab, eben um meinen Besuch mit was nettem zu beenden).

Kann es sein, daß das Kerlchen von vornherein härter angepackt wurde, weil so riesig?

Lg, crinblanc

Das Pferd hat wohl Sarkoide am Auge und am Fesselbein, die müssen eingesalbt werden und das brennt wohl irgendwie, jedenfalls habe ich das so verstanden.

Die gute Dame ist eh etwas komisch. Kauft das Pferd weil sie es unbedingt haben will. Lässt es sich 5 mal von verschiedenen Leuten vorreiten und nimmt es dann ohne AKU. Hat dann nach kurzer Zeit ein Mauke Problem, was angeblich vorher nicht da war und dann jetzt eben die Sarkoide. Nun sind die im Streit mit dem Verkäufer, auch weil das Pferd nicht so brav ist wie anfangs.

Ich glaube die hat einfach zu viel Angst vor dem Pferd, ist ja was anderes wenn da 900 Kilo mal zucken, das merkt so ein Shirelein sofort und nutzt es dann auch schamlos aus!

Ja, das Zeug brennt mehr oder weniger- aber nicht sooo schlimm, daß normalerweise eine Sedierung notwendig würde.
In Augennähe würd ich mir die Anwendung sowieso gut überlegen- was ist, wenn der mal schubbert (nö, im Auge würd ich das nicht wollen, und grad beim Sarkoid gibt´s auch vielversprechende Behandlungsansätze von innen).

Ich denk auch, daß das Problem weniger in der "Schrecklichkeit" der Behandlung , sondern darin zu suchen ist, daß im Vorfeld schon was nicht stimmte.
(Erinnert mich i-wie an die Zahnarztgattinnen, die uuuuunbedingt einen PRE-Hengst haben mußten- und dann völlig entsetzt waren, wenn das Kerlchen mal gekräht oder ausgefahren hat. Dann wurde sofort von einer Hormonstörung ausgegangen (häää?), das Pferd als agressiv abgestempelt und im besten Fall kastriert oder weiterverkauft....).

Lg, crinblanc

Ja, so ungefähr. Wie gesagt, sie wollte das Pferd fast schon ungesehen kaufen, dann ließ sie sich das mehrfach vorreiten, kauft es aber ohne AKU (hätte ich als Verkäufer schon nicht gemacht).
Gut, dass das Pferd anfangs gleich eine Mauke bekam lag einfach am Futter, das geht schnell und das hatte sie auch recht schnell wieder im Griff.
Sie macht sich jetzt total verrückt, dass sie gar keinen Zugang mehr zu dem Pferd bekommt, weil das Vertrauen eben hin ist.
Es haben eben alle auch gesagt, es nützt nix sich jetzt darüber zu beschweren, erst muss die ganze Behandlung abgeschlossen sein und dann muss sie einfach von vorn anfangen!