ich habe sie dann gefragt, wohin ich dann soll. Sie sagte nur zur Oma. In meiner Angst, Wut schrie ich sie an: "Da will ich nicht hin!! Ich hasse sie!!"
Gut, das war erstmal vom Tisch. Irgendwann habe ich mehr oder minder damit abgefunden, habe über das nachgedacht, was damals war. Wie ich war und was ich tat. Mir tat unser Hund leid. Die Menschen, die ich kennengelernt habe, denen ich wehgatn habe etc.
Ich habe versucht, meiner Ma so viel wie möglich zu helfen.
Einen Abend dann, rief meine Freundin rüber, ob ich nicht mit ihr Fernsehen will.. ich bin dann zu ihr rüber. Sie schloss die Rolladen und sagte auf einmal:" Sarah... ich glaub deine Mama liegt da unten. Sie blutet...."
Ich bin wie eine Geisteskranke runter.. habe mir den Fuss in einigen Scherben aufgerissen...meine Nachbarin fing mich ab und ich boxte ihr mit aller Kraft in den Bauch.. ich wollte zu meine Mama!!!
Die Nachbarin war allerdings sehr standhaft und hielt mich fest. Schob mich in ihre Wohnung und sagte ihrem MAnn, er solle mich bloss auf dem Sessel behalten.
Das tat er auch. Er scheuerte mir eine, als ich wie eine Irre in der Wohnung umhersprang und versuchte aus dem Fenster zu sehen.
Das half.
Notarztfliege kam, Mama wurde ins KH gebracht.
Blackout.
Ich wurde irgendwann bei meiner Oma im Bett wach und sagte zu ihr: "Ich hatte eine blöden Traum... ich habe geträumt, dass Mama aus dem Fenster gesprungen ist und mit dem Flieger ins KH gebracht wurde...."
Oma:" Kind..das war kein Traum...."
Kotzreiz. Angst.Wut.Verzweifelung.
In der nächsten Nacht kam ein Anruf, um 4.30Uhr... Meine Mama war gestorben, um 4.23 Uhr.
Bauchschlagader geplatzt, beide Beine gebrochen und noch mehr...
Ich war fertig. Unbrauchbar. Nur ne Hülle...
Ich saß vor der Wohnungstür und wartete, vielleicht kommt sie doch wieder?!
Jeden Tag habe ich gefragt, wann Mama wiederkommt.
Dann kam ich zum Seelenklempner..
Irgendwann habe ich dann mal gerafft, dass sie nicht wiederkommt.Nie wieder.
Thema gegessen. Sarah krank.
Als die beerdigung kam war ich nicht ansprechbar.
Ich weiß auch nicht viel davon. Eigentlich gar nichts.
Ich war da 15 Jahre alt.War hier mein Leben zu ende?
Meiner Meinung nach irgendwie schon. Ich zog mich zurück.
Ich lebte nun bei meiner Oma, die zwischenzeitlich wieder geheiratet hatte.
Ich war bis jetzt zwei mal am Grab meiner Mama. Ich kann da nicht hingehen, ohne mir die Schuld zu geben. Ohne zu heueln.
Jahre später starb mein zweiter Opa an Lungenentzündung und nun waren Oma und ich alleine.
Das ging gut. ich kam aus meinem Häuschen wieder raus.
Dann kam was kommen musste. Vor 4 Jahren erkrankete meine Oma an Demenz, Parkinson und noch mehr. Sie hatte das ales nicht richtig verarbeiten können. Nun war ich für sie zuständig. ICh hegte sie. Aber irgendwann konte ich sie nicht alleine lassen. SIe lies alles an, den Ofen, das Wasser.
Ihr Bruder sagte, er könne sie ja in der Woche nehmen und ich am WE. Ich musste ja schliesslich arbeiten.
Das lief auch ganz gut so. Bis mein Onkel habgierig wurde. Ich war auf einmal eine H*re, eine Schlampe, ein Junkie..mein Mann war mein Dealer.
Nun liegen wir im Streit und ich habe meine Oma 2 Jahre nicht gesehen. Sie weiß inzwischen auch nicht mehr, wer ich bin. Und ich glaub, das ist auch gut so. Mit meinem Onkel kan man nicht reden. Überhaupt nicht.
Nun, damit habe ich mich abgefunden.
Nun habe ich eine eigene Familie... und ich versuche irgendwie mit meiner Vergangenheit abzuschließen....
Ich hoffe, ich schaffe es... :)
Wenn ihr Fragen habt, dann fragt. Ich versuche, sie zu beantworten.