Vielen Dank für eure Anteilnahme.
Wie gesagt, ich möchte hiermit kein Mitleid erhaschen.
Ich möchte nur das mal loswerden, was mich immer irgendwie bedrückt hat.
Weiter geht es:
Nun, ich wusste jetzt, was mit meiner Mama los war. Zwischenzeitlich hatte meine Mutter sich von ihrem Lebensgefährten getrennt und nun waren wir beide alleine. Abgesehen von unserem Rest der Familie.
Mein Onkel war auch nicht leicht zu handhaben, da er es gewöhnt war, alles zu bekommen, was er wollte und so machte er auch mir das Leben schwer. Ich musste ihm alles geben, was er wollte und sei es meine Barbie gewesen. Denn es hieß immer:"Er ist doch krank. Du weißt, wie er ist. Nu stell dich nicht so an." Also musste ich mich fügen. Das tat ich auch, aber widerwillig. Es waren doch meine Sachen...
Als meine Uroma weg war und alle arbeiten waren, war ich mit 9 Jahren ein Schlüsselkind, kam um 11Uhr aus der Schule und war manchmal bis 15 Uhr alleine zuhause. Also habe ich gelesen, oder den Hund durch die Wohnung gejagt.
Das ging dann natürlich nicht. Also wurde mein Opa als Babysitter angagiert. (Meine Oma und mein Opa haben waren getrennt).
Aber mein Opa war schwerer Alkoholiker und er wollte immer die Vögelchen unter der Heizung füttern....toller Babysitter.
In der Schule wurde ich gemobbt, verhauen und gemieden...also wollte ich nicht zur Schule. Aber ich musste hin.Geheule, rumgetrete, geschreie. Jeden Morgen. Jeden Morgen Stress bei uns zuhause.
Irgendwann hat meine Mama mich mit zu ihren Dealern genommen, da zuhause mal wieder die Kuh tief flog.
Da habe ich mit 10 Jahren eine Gruppe von Leuten kennen gelernt, die mir unglaublich leid taten.
Ich habe dann mitbekommen, dass meine Ma nicht nur Koks schnupft, sondern auch Heroin spritz.. ich habe mitbekommen, wie sie das Zeug in sogenannten "Bobbles", kleine, mit Drogen gefüllte Plastiksäckchen, schmuggelten, verkauften, zubereiteten und nutzten.
Ich habe gesehen, wie sie sich die Adern abgeschnürt haben, am Hals, an den Füßen, an den Beinen, unter den Fingernägel, an den Armen und sonst auch überall...sogar im Intimbereich.
Dann saß ich als Kind zwischen den ganzen armseeligen Menschen, diesen Junkies...musste sehen, wie sie sich beinhae den "goldenen Schuss" setzten und dem Tod grad eben von der Schüppe gesprungen sind.
Das alles war nun normal für mich.
Meine Mutter hatte sich auch bald abgeschossen, sie lag in Bad auf dem Boden, um ihre Drhnung zu "genießen" und konnte sich grad eben noch bemerkbar machen. Also wurde ihr irgendwas gegeben, was sie wiederholte. Zwischenzeitlich bin ich klauen gegangen, habe insgesamt 6 Monate die Schule geschwänzt, habe gelogen. Mit 11 Jahren habe ich angefangen zu rauchen.
Ab und an war meine Ma im KH, da sie wieder Probleme mit dem Darm hatte, bei jeder OP wurde ihr ein Stück vom Darm entfernt.
Dann hat meine Ma eingesehen,nachdem ich ihr versucht habe ein paar mal ins Gewissen zu reden,dass das was sie da macht, nicht gut ist.
also hat sie einen Entzug gemacht. Einen kalten im Nadelöhr in Paderborn. Kalter Entzug heißt: geschlossen Anstallt, keine Ersatzdrogen, geregelter Tagesablauf, 24h kontrolle über die Menschen dort.
Danach kam sie ins "Sirius",ich glaub, dass war im Sauerland... da durfte ich mit da es ein Jahr Aufenthalt dort geben sollte.
Dort wurde auch das Methadonprogramm abgezogen. Das heißt, dass der Patient eine gewisse Menge an Methadon bekommt und das immer etwas runterreduziert wird, bis der Körper es nicht mehr braucht.
Das haben wir auch überstanden! Ich war mega Stolz auf meine Mama!!!
Gut,ein neues Leben sollte beginnen.Wir sind umgezogen.Haben die Kontakte zu den anderen abgebrochen.
13 war ich inzwischen.Ging wieder regelmäßig zur Penne.
Irgendwann lernte meine Mama einen Mann kenne. Er hatte eine Tochter in meinem alter.Er war nett. ICh mochte ihn.meine Mama auch.
Dann sind sie ausgeganegn und meine Mama hat jemanden kennengelernt, der eine Kneipe besitzt. Sie bekam da die Getränkte für lau....
Sie ging immer regelmäßiger in die Kneipe, sie war ja genau bei uns um die Ecke. Immer häufiger stank sie nach Alkohol. Immer mehr hatten wir weing Geld.
Richtig: Es war eine Suchtverlagerung....Sie war Alkoholikerin.Meine schöne, heile Welt war kaputt. Geplatz wie eine Seifenblase.
Gut. Dann nochmal ins GEwissen reden. Nichts. Sie nahm mich teiweise gar nicht wahr....Ihr Freund, versuchte ebenfalls sie zur Vernunft zu bringe.. es ging nicht. SIe brach den Kontakt zu ihm ab.In den zwei Jahren, hat sie mehrmals gesagt, wie scheiße sie doch ist, wie krank und das ihr keine helfen will. Doch! ICH wollte ihr helfen!! Aber wie?!?
Und wieder war sie ein paar mal im KH wegen den Darm.
Sie harte inzwischen zei große Narben am Bauch. Eine vom Brustbein bis zum Scharmbein und eine etwa halb solang links daneben. Die nächste OP würde ihr also einen künstlichen Darmausgang beschehren. Das wollte sie nicht.SIe fühlte sich doch so schon so unattraktiv..
Das Problem mit dem Alkohol blieb.Mit dem Darm auch. Irgendwann sagte sie im Suff zu mir:" Schatz?! Ich will nicht mehr.Wer soll mir schon helfen. Wer will mich noch haben? Ich mach mich weg..."
Ich habe es ihr nicht geglaubt....