Hallo Gemeinde.
Ich habe nun länger überlegt, ob ich diesen Thread mal posten soll, doch irgendwie möchte ich hier meine Gedanken doch mal äußern.
Wir wünschen uns hier einen guten Rutsch, ein frohes Neues, alle Wünsche mögen in Erfüllung gehen und so weiter. Ich habe mich diesen Wünschen auch angeschlossen und meinte das auch so, doch … bei den Feiern zur Jahreswende denken höchstwahrscheinlich nicht Alle über das Wohlbefinden der Ponies zur Jahreswende nach.
Ich habe nun seit Jahren, auch das erste Mal seit Jahren, die Gelegenheit ergriffen und bin zu 00.00h zu den Pferden gefahren, die bei uns im Offenstall leben. Ich wollte bewusst den Jahreswechsel mit meiner Alice erleben, da das Kind versorgt war und die Frau arbeiten musste. Es war und ist alles verschneit und leichter Dunst lag in der Luft. Der Mond erhellte, in Verbindung mit dem Schnee, die Landschaft und man konnte die Lichtglocke Berlins sehen – Toll !!
In freudiger Erwartung die Farbenpracht am Himmel in Mitten der Huas sehen zu können, wartete ich auf dieses lang ersehnte Scenario am Himmel. Dann ging es los und tausende von besessenen Leuten bliesen die pyromanischen Wunderwerke in die Luft. Die schon relativ erhellte Landschaft wurde nun farblich gestaltet. Eigentlich toll, doch dann setzte eine Unruhe bei den Pferden ein, die ich so nicht erwartet hatte. Bekannte fragten mich, ob ich zwischen den Pferden bleiben wolle, denn diese liefen in einer Mischung aus Neugierte und Panik zur Höchstform auf. 30 Pferde galoppierten entlang des Zaunes und suchten förmlich nach dem berühmten Loch im Zaun.
Mein Fräulein war eng bei mir und ihre Augen verrieten, dass sie froh war in meiner Nähe zu sein und strahlte letztendlich die typische Shiregelassenheit aus. Weit aufgerissene Augen und Nüstern so groß, das man bis zur Lunge schauen konnte. Panisch liefen die Pferde im Herdenverband der Absperrung entlang und nun war klar zu erkennen, welche Stute hier das Sagen hat. Alle folgten diesem Wesen, dem anzusehen war, dass es keinen Ausweg wusste.
Der Himmel war, aus Sicht der Menschen, in einer farbenfrohen und sehenswerten Komposition gestaltet und man konnte sehen, dass die Tiere diesem Takt nicht folgen konnten.
Das Shire, mit seinen 1,85m und fast 800kg, stand neben mir wie festbetoniert und lauschte meinen beruhigen Worten und wenn sie die Chance gehabt hätte, dann wäre sie tief in meiner Tasche verschwunden.
Meine Darstellung liest sich vielleicht angenehm – jedoch fällt es mir schwer das Erlebte wirklich reel darzustellen.
Ich kenne in meinem Bekanntenkreis genug Menschen, die sich als Vegetarier aus Überzeugung darstellen, weil sie es nicht vereinbaren können, dass ein Tier ihres wegen leidet – feiern aber zu Silvester mit Mengen an Schwarzpulver … Tja.
Ich werde in diesem und auch die folgenden Jahre mein Geld in Krapfen investieren – aber bestimmt nicht mehr in diesen gesellschaftlichen Knallwahn. Wir Menschen meinen mit diesem Brauch die bösen Geister zu vertreiben – sind Pferde böse Geister ? Geschweige von den vielen vielen Tieren, die im Wald und Felde leben ?
Man möge mich nun belächeln und u.U. ausbuhen – aber diese Erfahrung nimmt mir keiner. Einem Boxenpferd unter Neonlichtbedingungen mag es vll. leicht fallen damit umzugehen, aber die wahren Ausmaße dieser visuellen und akustischen Reize sieht man gut in einem funktionierenden Herdenverband, welcher sich in und auf einer ausreichenden Fläche bewegen darf.
Ich werde es nicht schaffen die Pyro-Industrie und auch die Menschen zu bekehren, jedoch werde ich jedem, der es hören oder es auch nicht hören will, davon erzählen – und da nutze ich auch dieses und auch andere Foren !!
Vielleicht „feiert“ ihr dieses Jahr mal mit euren Pferden und ihr werdet sehen, was die von so alten Bräuchen halten !!
Sorry, aber gerade zu Jahresbeginn eine Mischung aus Panik und Flucht zu sehen, anstatt Frohsinn und Party, hat meine Einstellung zu diesem verordneten Fest gehörig verändert.
Wer sonst 364 Tage darauf besteht mit seinen Tieren im Einklang zu leben, der sollte am letzten Tag nicht anders handeln und sich auch da in tierische Gefühle hineinversetzen.
Und nun die Frage ans Forum. Na wie habt ihr gefeiert ?
Nicht böse sein – aber ich wollte meine Sicht mal darstellen und bin froh in einer Gemeinde zu leben, in der die Knallerei untersagt worden ist, weil wir hier mehr Pferde als Einwohner haben und jeder hier mittlerweile Rücksicht nimmt und sich dementsprechend daran hält.
Frohes Neues Jahr!
Das wirklich bedenkliche an der Geschichte ist, dass selbst die alten Hasen (Pferde), mit fast 20Jahren, dieses alljährliche Ereignis nicht zur Routine haben werden lassen können. ????????!!!!!!!!