Hallo zusammen!

Ich erinnere mich noch, wie wir früher teilweise ausgebildet wurden, da hieß es grob: "Der Motor des Pferdes ist hinten!"

Stimmt, aber gleichzeitig wurde uns auch das sogenannte "Riegeln" beigebracht, also vorne kurz halten und runter "stricken" und hinten weiter treiben, so wird das Pferd schön rund und alles ist richtig und gut!

Die Meinungen über diese Art der "Dressurreiterei" gehen weit auseinander.
Ich würde hier gerne eine Diskussion starten, wie ihr das seht bzw. wie ihr euer Pferd dressurmäßig reitet!
Wie wird es auf dem Turnier gerne gesehen (auch in kleineren Klassen) und was ist besser/schlechter bzw. wie ist eurer Meinung nach ein Pferd richtig gestellt?

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Ich würde hier gerne eine Diskussion starten, wie ihr das seht bzw. wie ihr euer Pferd dressurmäßig reitet!

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Also Riegeln ist so eine Sache, die kann ich gar nicht ab..Das Gebiss liegt die ganze Zeit unruhig im Maul und ich kann mir nicht so ganz vorstellen, das ein Pferd so entspannt von hinten nach vorne ans Gebiss rantreten kann! Und ich muss sagen, ich habe das mit dem Riegeln auch noch gelernt...Aber bin schon seit Jahren davon weg!
Was allerdings stimmt ist natürlich, das der Motor des Pferdes hinten ist! Von meinem Trainer, den ich seit etwa 2 Jahren habe und der auch FN-Bereiter ist, habe ich gelernt, das es im Training am wichtigsten ist, das Pferd vorwärts/abwärts zu reiten. Was allerdings nicht heißt, das das Pferd mit der Nase auf dem boden läuft und nur so durch die Gegend latscht, nein! Vorwärts/abwärts bedeutet, einen positiven Spannungsbogen zu erhalten, der über die Hinterhand, die energisch abfußt und unter den Schwerpunkt tritt, zum Rücken, der sich nach oben aufwölbt um das Reitergewicht besser tragen zu können, bis hin zur Hals-/Kopfhaltung, wobei die Nase mindestens auf Höhe des Buggelenks ist, aber je nach Pferd auch etwas weiter unten oder oben, hauptsache die NAse ist vor der Senkrechten, aber das Genick nicht der höchste Punkt und der Hals ist schön rund gwölbt. Dadurch spannt sich ja das NAckenband des Pferdes, was sich bis zur Schweifrübe zieht und dadurch wiederum wölbt sich der Rücken auf...Ich hoffe das war jetzt verständlich Jedenfalls arbeiten wir die meiste Zeit des Trainings daran, das das Pferd schön sauber über den Rücken bleibt, erst dann werden Lektionen erarbeitet...

Zitat

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Wie wird es auf dem Turnier gerne gesehen (auch in kleineren Klassen)

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Auf dem Turnier wird leider immer beliebter, die großen Strampler ohne Hinterhand und ohne Rücken auf die vorderen Plätze zu setzen, am besten noch schön eingerollt. Ein entspannt laufendes Pferd mit dadruch vielleicht weniger Vorderbeinaktion werden dadurch nach hinten durchgegeben...Durch diese Entwicklung wird halt nicht nur im großen Sport, sondern auch auf kleinen Turnieren immer mehr Rollkur praktiziert, erstens machen die Großen das ja so vor und 2. kann man ja nur so gewinnen! Slebst den Kleinen in Reiterwettbewerb und E-Dressur wird das schon beigebracht, da hat keiner mehr Ahnung von den körperlichen Gegebenheiten des Pferdes!

Meine Meinung zu Gas und Bremse auf einmal brauch ich glaub ich nicht mehr detailliert kundzutun. Schwachsinn halt.
Das "Runterspielen" ist hier noch absolut üblich.
Beobachtung in einem RV: Kind (Marke "Mama das Pony ist Sch***, kauf mir ein neues") kommt vom Ausritt, bleibt kurz vor dem Stall auf Pony sitzen (wohlgemerkt, Arbeit beendet, sie hat sich nur noch kurz mit anderen Goofen unterhalten), nebenher, völlig automatisch, im 2-Sek-Takt kleine Pieker mit den Sporen und zeitgleich Geriegel Rechts-Links. Im Stehen...das Gesicht des Ponys spach Bände.
Ist leider weder in diesem Stall noch allgemein in der Gegend (auch auf dem Turnier) eine Ausnahme.
Ich hatte einmal jemanden (unter Aufsicht) auf meiner Kleinen, die versucht hat, so anzureiten. Erste Reaktion: genervt-fragender Blick- Zweite Reaktion: Pony dreht Kopf nach hinten und schaut Kiddie fragend an. Bevor Kiddie (hoooochtalentiertes Kind lt. RL) drastischere Maßnahmen ergreifen konnte, hab ich sie absteigen lassen. Auf ihre angep***te Frage, wie man "den faulen Gaul" denn bitte vorwärts brächte, hab ich nur gegrinst und gesagt "Hand weg und einatmen. Das reicht." Zur Demo hab ich die Kleine dann mit weggestreckten Schenkeln aus dem Stand angetrabt. Mutti und Kind waren etwas frustriert. Da man mich aber in die "komische Freizeitreiter"-Schublade stecken kann, dürften sie drüber weggekommen sein...

Lg, crinblanc

@ crinblanc

*lach* kann ich mir alles bildlich vorstellen.
Anders sah und sieht es hier in den Reitvereinen und auf Turnieren auch nicht aus.
Wenn ich schon sehe, dass in einfachen Reiterwettbewerben die Sporen blitzen, kriege ich das Würgen! Aber Bandagen sind da verboten!!!!

Und das Riegeln ist nach wie vor Gang und Gäbe! Nur wenige RL bringen es den Kiddies richtig bei. Ist ja leichter so und sieht fast gleich aus!!!! Nur das zählt auf dem Turnier!!!

Tja Riegeln... ein Thema für sich.

Reitweisen übergreifend scheint das wieder groß in "Mode" zu kommen.

Ich denke, es geht nur um schnelle Erfolge. Da funktioniert das Einschüchtern ja gut...

Schade um die vielen verspannten Pferde! Sie könnten bestimmt mehr Leistung bringen und würden williger arbeiten wenn man sie denn ließe...