Wenn ich meine Pferde und Ponys bei der Arbeit beobachte, dann ist es eher umgekehrt: sind sie unentspannt kauen und schäumen sie mehr, sind sie konzentriert eher weniger und wenn sie entspannt sind auch weniger.

Ich habe auch immer zu hören bekommen, Pferde müssen auf dem Gebiss rumkauen, tun sie das nicht, muss man so lange verschiedenen Gebisse ausprobieren, bis man eins gefunden hat, was dem Pferd "schmeckt" <---- so die Ausführungen einiger Reitlehrer!!!

Wirklich plausiebel erklären, warum ein Pferd kauen soll (???), konnte mir aber noch niemand!!

Zitat von Mini-Mary

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Wirklich plausiebel erklären, warum ein Pferd kauen soll (???), konnte mir aber noch niemand!!

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Mir auch nicht. Ebensowenig wie viele andere Dinge, die halt so sind weil sie so sind. Wär ja auch blöd, sich da widerlegen zu lassen, nachdenken zu müssen und am Ende noch irgendeine Gewohnheit ändern..Ich denk da speziell an den "typischen" Vereinsreitlehrer..

Ich selber erkärs mir so: Es ist schlicht und ergreifend ein Mißverständnis. Mit Abkauen war vermutlich ursprünglich die lockere, natürliche Maultätigkeit gemeint- nicht das verspannte Stresskauen. Und die ist wichtig- ein Pferd mit verspannten Kiefergelenken ist von vorne bis hinten stocksteif.

Leider wurde dann daraus mit der typisch deutschen Gründlichkeit vermutlich: "Kauen ist gut, Pferd locker, also ist viiiel kauen auch viiiiel besser"
Wenn dann noch irgendeine Koryphäe den Schaum zu obersten Kriterium erhebt, wird das eben (besonders in Reiterkreisen) unreflektiert übernommen.

Gebisse durchprobieren kann durchaus Sinn machen, einfach weil die anatomischen Gegebenheiten im Maul sogar bei Pferden der gleichen Rasse ziemlich stark variieren können. Und bei der Rassevielfalt, die wir im Vergleich zu noch vor 20 Jahren haben, kann es das "einzig wahre" Gebiss einfach nicht mehr geben.
Leider ist auch die Beratung in Fachgeschäften dazu oft eher eine Katastrophe- ich erlebe immer wieder, wie grad diese bunten Neuerungen als der Weisheit letzter Schluß angeboten werden- oder explizit bei Pferden mit wenig Maultätigkeit (mit den besten Gedanken!!) Gummigebisse empfohlen werden.
Wer einmal gesehen hat, was grade diese weichen Dinger auf den Laden anrichten können, wenn sie einfach mangels Speichelfluss "auf dem Trockenen" liegen, faßt sie nicht mehr an.
Dazu kommt, daß viele Reiter ohne Wimpernzucken zwischen 150.- und 200.- E hinblättern, wenn eine Reithose eine besonders hippe Farbe hat, aber ein Gebiß ja möglichst unter 30.- kosten soll...Soll nicht heißen, daß teure Gebisse grundsätzlich besser sind, aber bevor ich meinem Pferd einen hohlen Edelstahlschrott ins Maul leg, der hinten und vorne nicht passt, reit ich lieber weiterhin in rosa Chaps spazieren...

Lg, crinblanc

Zitat von crinblanc

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Gebisse durchprobieren kann durchaus Sinn machen, einfach weil die anatomischen Gegebenheiten im Maul sogar bei Pferden der gleichen Rasse ziemlich stark variieren können. Und bei der Rassevielfalt, die wir im Vergleich zu noch vor 20 Jahren haben, kann es das "einzig wahre" Gebiss einfach nicht mehr geben.
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Wer einmal gesehen hat, was grade diese weichen Dinger auf den Laden anrichten können, wenn sie einfach mangels Speichelfluss "auf dem Trockenen" liegen, faßt sie nicht mehr an.

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Komischerweise war das Gummigebiss das einzige Teil, bei dem unsere Honermoon nicht mit dem Kopf geschnickt oder diesen hochgeworfen hatte, was sie eben vorhe bei jedem anderen Gebiss gemacht hat! Mit dem Gummigebiss kaut sie durchaus entspannt, bleibt ruhig mit dem Kopf. Sie reagiert da äußerst sensibel. Ich wollte mich damit auch zuerst nicht anfreunden, aber es scheint als wollte sie genau das!!!!

Wenn die Laden bzw. das Pferdemaul feucht sind (auch ohne auffälliges Sabbern) sind die auch gar kein Problem.
Nur bei Pferden mit wirklich trockenem Maul entwickeln die halt den berühmten Radiergummi-effekt.
Das merkt man aber sofort daran, daß das Pferd trotz des weicheren Materials läuft, als hätte es Stacheldraht im Maul.

Ich hab bei meinem ersten Pony auch lang eins dringehabt- auch mit gemischten Gefühlen- und immer wieder nachgefühlt, ob das Ding "glitschen" kann oder anklebt. Dann wollt ich ihm das damals hochgelobte Ledergebiß gönnen- war sauteuer (und ich damals noch in einer Buchhandelsausbildung, tat also richtig weh)- und er fands einfach nur eklig...

Bloß, generell Gummi empfehlen, ohne eben auf diesen Radiergummieffekt hinzuweisen, halt ich für fast fahrlässig. Grad weil die meisten Leute denken, sie haben da dann etwas besonders weiches und harmloses drin...

Lg, crinblanc