Zitat von eLBy

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Vielleicht habe ich deshalb im Leben immer pferdige Problempferde
wie magisch angezogen.Und kam mit ihnen gut zurecht.

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Es gehört eben auch eine Beobachtungsgabe dazu und Einfühlungsvermögen. Wer jedes Pferd gleich behandeln will, der wird bei einigen Exemplaren eben auf Granit stoßen.

Unsere Honeymoon z.b. wurde immer als schwierige Zicke bezeichnet, weil sie auf der Weide immer die Leitstute sei. Sogar die eigene Züchterin kam mit ihr nicht wirklich zurecht. "Die wird bei euch sofort die führung übernehmen!" hieß es!
Bei uns ist sie einfach nur brav. Honey ist unter dem anderen Pferden dominant, aber so ganz die führung aabgeben wollte Lucie auch nicht und so ist das für uns Menschen noch nicht 100%ig klar, wer hier die Oberhand hat!
Honey hat ihren eigenen Kopf, den man eben zu nehmen wissen muss, aber wer sein Pferd kennt, der weiß wie es zu behandeln ist und Honey braucht eben jemanden, der nicht auf ihre "Zickerei" eingeht.

Was ich momentan bei meiner kleinen Herde so niedlich finde, das sind die verschiedenen "Kinderbetreuungszeiten"!
Ist wirklich witzig zu beobachten, aber es hat immer eine der drei Stuten gerade die Aufsichtspflicht. Zwei grasen friedlich irgendwo gemeinsam ganz gelassen und die dritte Stute hat die Bälger an den Fersen ! Eine Stunde später übernimmt diesen Dienst dann eine andere Stute.
Wir lachen schon immer, wenn wir mal an der Koppel vorbeifahren, dann kommen von uns Sprüche wie: "Ach, Honeymoon hat Kinderdienst!"... oder soetwas!

Das Krasseste an dieser Stelle war, als Lucie mal "Dienst" hatte, da trank ihre Tochter April gerade bei ihr und weil Konstantins Mutter ihm wohl zu weit weg war, ging er einfach auch an Lucie's Euter und die hat es sogar zugelassen!!!! Hat man sicher auch noch nicht oft gesehen!

Momentan ist es ganz interessant unsere kleine Herde zu beobachten. Wegen Leonidas. Die ersten Tage wollte Lucie mit ihm gar nichts zu tun haben, im Gegenteil, hat sogar die anderen vor ihm abgeschirmt und ihn weggescheucht.
Dann fing Konstantin an, sich Leonidas zu nähern, was Lucie dann auch irgendwann zuließ!
Die Abstände beim Grasen wurden dann auch mit jedem Tag kleiner, aber in direkter Nähe hat Lucie ihn nicht geduldet!
Gestern dann hat Lucie ihn fast schon verfolgt weil sie "kuschelig" war. Ständig hat sie sich mit leicht gesenktem Kopf ganz langsam genähert und vorsichtig an ihm geschnüffelt und geknabbert.
Anfangs wollte er dann nicht so richtig und machte ein paar Schritte weg von ihr, aber Lucie ließ einfach nicht locker, bis sie endlich ihr Ziel erreicht hatte und sie beide fellkraulend zusammenstanden!

Das hört sich doch gut an!

Dann ist Luci vermutlich die rangniedrigste Erwachsene... war bei mir auch immer so, wenn mal ein Neuer dazukam.
Das verscheuchende und das neue Pferd werden oft später gute Freunde.

Ich muss euch noch was erzählen, von einer Beobachtung, die manche vielleicht als Quatsch abtun würden:

Als wir auf der letzten Zuchtschau waren, wurden Konsti und April ja in tollen modernen Boxen untergebracht. Dort gab es eben diese Selbsttränken, die unsere ja nicht kennen. Wir haben es ihnen zwar gezeigt, haben die Dinger voll laufen lassen usw. aber das Zischen fanden sie nicht so toll und natürlich haben wir ihnen entsprechend das Wasser im Eimer hingestellt.
Jedenfalls haben sie diese Selbsttränken auch ignoriert. Am nächsten Tag dann irgendwann, habe ich beobachtet wie Konstantin doch immer wieder zu der Selbsttränke gegangen ist, hat mal dran geschnuppert, aber doch lieber aus dem Eimer getrunken. Trotzdem hat er das öfter mal ausprobiert und ganz plötzlich hatte er den Dreh raus.
Ich bilde mir das sicher nicht ein, aber der "Kleine" war total happy und stolz. Alle paar Minuten ist er hin und zzzzziischschsch, lief das Wasser nach und er trank. Dann hat er sich freudig umgedreht und am Heu geknabbert, aber gleich wieder zurück und Wasser gezogen. Und er hatte wirklich einen Ausdruck im Gesicht, der verriet dass er das total toll fand.
Ich glaube der hat noch nie so viel Wasser zwischen den einzelnen Heuknabberern getrunken. Nach jedem Bissen mussten er sich umdrehen und etwas aus der Selbsttränke trinken, natürlich immer so viel dass es zischte und irgendwie strahlte er immer glücklich!
Den Wassereimer hat er natürlich total ignoriert!

Ich habe Thomas darauf aufmerksam gemacht und auch er hat sich das ein paar Minuten angesehen.
Das war total rührend und niedlich.