Wenn es ein "geplanter Abschied" ist, bleibe ich bis zuletzt bei meinem Freund. Ich lebe das auch ganz bewusst aus weil ich sonst hinterher nach Jahren noch Probleme damit habe.
Ich will mir das auch nicht schönreden. Als ich Mirka weggebracht habe und sie mir vertrauensvoll zum Schlachter gefolgt ist habe ich mich einige Tage wie ein Verräter gefühlt. Trotzdem würde ich niemals irgend jemand anderes diesen letzten Gang mit einem meiner Tiere gehen lassen. Dann käme ich mir für den Rest des Lebens erbärmlich und feige vor... andererseits verurteile ich auch niemanden, der nicht selbst gehen kann und einen Freund/Familienangehörigen vorschiebt weil ich weiß wie furchtbar gerade die letzten Minuten sind...

Meine Pferde haben kein eigenes Material... ich verwende das universell. Aber das Halsband von meinem alten Charly (Vater von unserem Hund) hängt noch an der Wand. Das kann ich nicht wegwerfen... aber wenn Floh nicht größer als sein Vater geworden wäre, hätte er es bekommen.

Hmmm. Fragt mich mal nicht, wieso auf dem Dachboden noch ein kleiner Westernsattel und ein McClellan hängen....
Weggeben würde ich diese beiden Sättel nicht wollen- aber ich hätte kein Problem damit, sie auf einem der anderen Ponys zu verwenden.
Bloß sind sie der Kleinen leider zu schmal.
Das Halfter hab ich allerdings "unrecycled" aufgehoben, ebenso wie das Eigenbau-Bosal.

Was das Mitgehen bzw. Dabeibleiben betrifft, auch ich hab mich wie ein Mörder gefühlt, als ich meinen alten Oldenburger zum Metzger gebracht habe.
Ich hab ihn selber in den Schlachtraum geführt- während des Schusses halten durfte ich ihn aus Sicherheitsgründen nicht.
Aber ich stand direkt daneben.
Klar hab ich (ebenso wie bei meinem heißgeliebten ersten Pony, der wurde im Stall eingeschläfert) eine ganze Weile gebraucht, um diese Momente zu verdauen-
aber für mich wär es viel schlimmer gewesen, nicht dabei gewesen zu sein...
aber das muß jeder selber entscheiden. Wenn einem die Nerven durchgehen und man das Tier dadurch noch zusätzlich beunruhigt, ist wahrscheinlich eine Ersatz-Bezugsperson die bessere Lösung.

Lg, crinblanc

Boah, also daneben stehen beim Schlachter könnte ich nicht. Deswegen wird Cherie auch nicht geschlachtet.
Einschläfern ist für mich ok, da bleibe ich dabei bis alles vorbei ist.

Ganz ehrlich?

Ich hatte sogar den Eindruck, es ging schneller und "sauberer".
Wenn ich die Möglichkeit hätte, hier "zu Hause" einen Bolzenschuß setzen zu lassen (also ein ERFAHRENER Pferdemetzger ins Haus käme), wär das meine Variante Nr. 1. Ist aber bei uns schwer zu bewerkstelligen.
Was mich bei meinem Pony am Schlachten "gehindert" hat, war einzig und allein die Tatsache, daß ich ihm keinen Transport mehr antun konnte und wollte. Für ihm wäre ein Ortswechsel mit viel Stress verbunden gewesen. Und wir hatten insofern "Glück", als daß die Narkose sofort und umfassend gegriffen hat. Wenn ein TA da schlampt, das vergißt man nie...
Der Oldenburger als altes Turnierpferd war Ortswechsel und Transport, besonders auf dem LKW, gewohnt.

Lg, crinblanc