Ich hab sowas zum Glück erst einmal miterleben müssen. Das war vor ein paar Jahren noch im alten Stall:
Seit ein paar Wochen hatten wir eine neue Einstallerin mit einem jungen Haflinger. Ein nettes, aber total unerzogenes Tier.
Es war Sommer und weil es so heiß war, standen die Pferde nachts auf der Wiese und tagsüber im kühlen Stall. Als ich in der Früh die Pferde reinholen wollte, stand der Kleine nur noch auf drei Beinen da, das andere hing leblos am Körper. Ich habe ihn nicht einmal mehr bis in den Stall bekommen.
Die Besitzerin war gerade im Urlaub und der Stallbetreiber nicht zu erreichen. Also habe ich eine andere Einstallerin angerufen, die gleich ihren TA mitgebracht hat.
Der TA diagnotizierte dann einen Muskelabriss und einen Knochenbruch. Man könnte operieren, aber das wäre sehr teuer und die Erfolgsaussichten wären gering. Iwann hat dann auch mal jemand die Besitzerin, eine alleinerziehende Mutter, erreicht, die direkt sagte, dass sie das weder bezahlen könne noch wolle..
Also haben wir dann den Schlachter angerufen, der dem Leiden mit einem Bolzenschuss ein Ende setzte.
Dummerweise konnte er den Körper aber nicht mitnehmen, weil der Haflinger erst kurz zuvor eine starke Wurmkur(Wartezeit) bekommen hatte.
Also haben wir, als der Schlachter weg war, den Abdecker angerufen, aber weil Wochenende war, konnte der den Kadaver erst am Montagmorgen abholen, so dass ein Bauer ihn mit dem Traktor noch von der Koppel runter bis auf den Misthaufen ziehen musste. Was für einen Anblick das bei der Hitze bot, könnt ihr euch ja vorstellen.