Unsere Pferde sind ausnahmslos als Nichtschlachttier eingetragen.
Zum Einen, weil wir die Pferde halten, um sie als unsere Freunde und Partner zu sehen.
Zum Anderen aber auch, weil einige, womöglich helfende Medikamente im Krankheitsfall nicht verabreicht werden dürfen, wenn ein Pferd als Schlachttier eingetragen wurde.
Ich persönlich würde nie ein Pferd zum Schlachter bringen können, auch dann nicht, wenn es sterbenskrank ist. Ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, aus dem Tod meines Pferdes noch Profit zu schlagen.
Unsere Liese ist über 30 Jahre alt geworden und als es ihr am Ende des Weges immer schlechter ging, haben wir uns entschieden, sie einschläfern zu lassen.
Sie dafür aber in einen sterilen, gekachelten Raum zu bringen wäre für uns undenkbar gewesen.
Liesa starb in unseren Armen, in ihrer vertrauten Umgebung, ohne Angst und Panik!
In diesem Punkt bin ich sehr sentimental.
Anders sieht es mit ihrem toten Körper aus.
Ihre sterbliche Hülle wurde von der Tierkörperbeseitigung übernommen, ob sie verbrannt oder zu Seife wurde, weiß ich nicht, darüber zerbreche ich mir auch nicht den Kopf, denn in meinem Herzen, in meinen Erinnerungen und in meiner Dankbarkeit an ihre jahrelangen Treue und Freundschaft lebt sie weiter.
Für mich grast sie nun friedlich auf einer immergrünen Wiese in der Sonne! Dafür brauche ich keine Urne, die ich auf einem Tierfriedhof besuchen kann!